Digitalisierung

Die Vorreiter unter Druck

31. Januar 2017, 12:35 Uhr | Autoren: Suyash Tiwari und Shreerang Talekar / Redaktion: Claudia Rayling
© Bruce Robbins-1123rf

Eines kann den Unternehmen der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche (TMT) derzeit nicht passieren: dass sie das neue Jahr in Ruhe abwarten. Ganz im Gegenteil – wohl kaum eine andere Branche ist von einem derartig hohen Transformationsdruck gekennzeichnet wie das TMT-Segment.

Die Herausforderungen, die Telekommunikationsunternehmen im Jahr 2017 meistern müssen, sind immens. Maßgeblich dafür ist, neben der allgemeinen Entwicklung im Kontext der Digitalen Transformation, eine Reihe von Trends, mit denen die Unternehmen, die bislang selbst Trendsetter und technologische Vorreiter in vielen Bereichen waren, unter Druck gesetzt werden. Insgesamt sechs solcher Trends lassen sich derzeit identifizieren:

  • Die Bedeutung der Geschäftskunden nimmt analog zu sinkenden Erlösen aus dem Endkundengeschäft erheblich zu.
  • Regulatorische Vorgaben wie etwa die Abschaffung der Terminierungsentgelte   machen entsprechende Reaktionen der TMT-Anbieter notwendig.
  • Neue Player bieten zunehmend Produkte und Dienstleistungen an, die bislang allein bei den TMT-Spezialisten erhältlich waren.
  • Quadruple-Play-Komplettdienste (Breitband, TV, Festnetz und Mobilfunk) gewinnen an Bedeutung und werden zum Must-have in einem weitgehend gesättigten Markt.
  • Die steigende Komplexität aggregierter Inhalte und Dienste erfordert erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, zum Beispiel den Ausbau von Glasfaser- und LTE-Netzen.
  • Nahezu alle Unternehmen müssen ihr Portfolio diversifizieren und ihre Aktivitäten in wachstumsträchtige Bereiche wie M2M beziehungsweise IoT erweitern.

Neue Wettbewerber sind agiler

Bisher beschränkten sich viele Unternehmen der Branche vor allem auf den Ausbau von Geschäftsfeldern durch Akquisitionen und branchenübergreifende Kooperationen sowie auf die Integration von Geschäftsbereichen, Systemen und Dienstleistungen, um so effizienter zu arbeiten und das Angebotsspektrum zu erweitern. Ob das allerdings bereits ausreicht und sicherstellt, dass die TMT-Unternehmen in den Wirren des Wandels mit kleinen Start-ups sowie anderen hochagilen Playern Schritt halten, darf bezweifelt werden. Es sind gerade diese Wettbewerber, die den Telekommunikationsanbietern zunehmend das Leben schwer machen und mehr oder weniger ungeniert in deren Revieren wildern – mit Offerten, die der Kunde in dieser Form bei den Etablierten oft kaum oder gar nicht bekommt. Ohne adäquate Reaktion könnten die jungen Wilden den Platzhirschen bald das Wasser abgraben und deren Einnahmebasis soweit schmälern, dass diese früher oder später in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnten.

IoT im Fokus

Wenig überraschend übernimmt die IT bei dem Rennen um Überleben und Erfolg die zentrale Schlüsselfunktion. Zwar kann sie weder Vision noch Strategie ersetzen, ist aber zentraler Bestandteil von beidem und Basis dafür, dass die TMT-Unternehmen unter anderem von der gerade explosionsartig erwarteten Entwicklung des IoT-Marktes profitieren können – das Marktvolumen soll sich 2020 auf nicht weniger als 1,7 Billionen US-Dollar belaufen. Es kommt darauf an, im Rahmen eines intelligenten Konzepts, Menschen, Prozesse und Technologien zu verbinden, Kooperationen zu initiieren und die Geschäftsaktivitäten zu erweitern, sodass der Anbieter seine Kunden immer wieder überraschen und neue Erfahrungen ermöglichen kann. Dazu gehören sogenannte Managed Total Communication Services, die integrierte feste und mobile Netzwerke genauso umschließen wie cloudbasierte Hosting-Plattformen, M2M-Lösungen sowie professionelle und technische Dienstleistungen.

Wandel braucht Strategie

Die Richtung ist klar – jetzt zählt die Geschwindigkeit. Einer der Bremsklötze auf dem Weg zum Ziel sind die bestehenden Business- und Operational Support-Systeme. Die IT-Abteilungen stellen sie vor die Herausforderung, das Manko durch eine verstärkte Systemkonsolidierung und Integration nicht nur über Standort- sondern auch Ländergrenzen hinweg wettzumachen. Ein solches Vorhaben kann nur mithilfe einer geeigneten, umfassenden Strategie gelingen. Im Zentrum einer solchen Strategie nehmen Systemvereinfachung und Schnittstellen-Neuausrichtung einen prominenten Platz ein. Idealerweise führt das zu einer strukturellen und kontinuierlichen, geschäftsorientierten Innovationsfähigkeit der Unternehmens-IT. Diese behält nicht mehr nur die technische Komponente im Blick, sondern auch das Kundenerlebnis und die Geschäftsmöglichkeiten durch immer neue Angebote.

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