Digitalisierung

Die Vorreiter unter Druck

31. Januar 2017, 12:35 Uhr | Autoren: Suyash Tiwari und Shreerang Talekar / Redaktion: Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

In vier Schritten zum Erfolg

Wie das ein Unternehmen umsetzt, bleibt ihm letztendlich selbst überlassen. Prinzipiell geht es darum, in der gesamten IT-Organisation umzudenken – wie der Weg zu einem digitalen TMT-Anbieter mit Innovationspotenzial im Einzelnen ausgestaltet wird, hängt von zahlreichen individuellen Rahmenbedingungen sowie der vorherrschenden Unternehmenskultur ab. Dennoch lassen sich vier Schritte herauskristallisieren, die TMT-Unternehmen in den digitalen Transfansformationsprozess führen.

Innovative Business-IT

Der erste Schritt ist die gezielte Nutzung innovativer Business-IT. Sie macht es möglich, abseits bekannter Pfade, neue Angebote – etwa in Form von intelligenten Dienstleistungen und Zusatzdiensten – möglichst schnell zu entwickeln, aber auch Produkte insgesamt zu vereinfachen und damit ihre Kundenorientierung zu dokumentieren. Ob Social Media-Plattformen genutzt werden oder Big Data- und Echtzeit-Analysen, ob Robotik zum Einsatz kommt oder künstliche Intelligenz: Die entsprechenden Technologien erlauben die Erschließung neuer Wertschöpfungspotenziale und eine entsprechende Differenzierung im Wettbewerb. Auch Next-Generation-Netzwerke und -Infrastrukturen sind elementare Bestandteile einer adäquaten IT-Ausrüstung. Im Kern geht es dabei stets vor allem um eine Monetarisierung von Daten sowie eine Optimierung von Produkten und Services.

Systematische Vereinfachung

Im zweiten Schritt geht es um eine systematische Vereinfachung – und zwar von Infrastruktur, Anwendungen und Prozessen gleichermaßen. Die steigende Komplexität stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen und bindet Ressourcen, die anderswo besser verwendet werden könnten. Dabei wird Flexibilität verhindert, die für die Digitale Transformation unbedingt erforderlich ist.

Dabei lassen sich komplexitätsbedingte Hürden nicht auf einmal abbauen. Es gilt, planvoll und systematisch vorzugehen – mit einer Komplexitäts-Reduzierung auf allen Ebenen. Dazu gehört die konsequente Modernisierung von Legacy-Systemen, aber auch die Rationalisierung des Anwendungsportfolios einschließlich der Beseitigung möglicher Redundanzen. Ferner muss die Konsolidierung von Systemen und Plattformen, die konsequente Digitalisierung aller Kernanwendungen wie CRM, Content Management, der Fakturierung und der Broadcast-Systeme sowie des Kundenerlebnisses in Gestalt eines Omnichannel-Angebots berücksichtigt werden. Weitere Maßnahmen sind die Harmonisierung von Prozessen sowie Produkten und – ganz wichtig – die Automatisierung und Integration des gesamten IT-Stacks.

Neuausrichtung der Schnittstellen

Der dritte Schritt betrifft die Organisation und die Neuausrichtung der Schnittstellen. Dabei ist zu beachten, dass sich die Rollen der so- genannten Retained IT und externer IT-Dienstleister dahingehend entwickelt haben, dass die Externen immer mehr Verantwortung für die Integration, die Optimierung und die Weiterentwicklung von Services übernehmen. Ein Hindernis für die daraus folgende Notwendigkeit einer Konsolidierung der Partnerlandschaft ist die vielerorts noch starke Fragmentierung, die einer verstärkten Nutzung operativer Synergiepotenziale im Weg steht. Hier sollte nach einem entsprechenden Prüfungs- und Assessmentprozess gezielt eine Clusterbildung erfolgen.

Betriebsmodelle optimieren

Der letzte und entscheidende Schritt ist die effiziente Optimierung von Betriebs- und Produktionsmodellen. Die Basis dafür sind Echtzeit-Insights, die Angaben über das Kundenverhalten, die Kundenzufriedenheit und die relevanten aktuellen Markttrends geben können. Mit diesen Informationen lassen sich neue Angebote kreieren – Unternehmen sollten dies mithilfe leistungsfähiger Technologien möglichst schnell tun, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Dabei bedarf es eines bimodalen Setups der IT, das zwei Geschwindigkeiten zulässt – denn auch auf traditionelle Betriebs- und Liefermodelle kann und sollte nicht verzichtet werden. Dabei kommt es auf die richtige Balance an. Nicht zuletzt liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung neuer Produktionsmodelle, um damit neue Services, ein skalierbares Nachfragemanagement sowie die Integration neuer Technologien zu gewährleisten. Platform-as-a-Service-Modelle spielen eine zentrale Rolle. Alle Schritte konsequent nachzuvollziehen stellt die TMT-Anbieter vor große Herausforderungen. Diese sind nur zu bewältigen, wenn die Veränderung als fortlaufender, zusammenhängender Prozess begriffen wird, der immer wieder das Hinterfragen des aktuellen Serviceportfolios einschließt und maximale Agilität in jeder Hinsicht ermöglicht.

Suyash Tiwari ist Head Business Development Communication, Media & Information Services Central Europe und Shreerang Talekar ist Head Strategic Initiatives Central Europe bei Tata Consultancy Services

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