Lancom-Umfrage zeigt

Digitale Souveränität ist eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben

23. Juli 2015, 13:43 Uhr | Diana Künstler, funkschau (Quelle: Lancom Systems)
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Die Politik hat noch keine Antwort darauf gefunden, wie sie die Digitale Souveränität Deutschlands und Europas stärken kann. Dabei ist Digitale Souveränität eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben und es gibt durchaus klare Vorstellungen davon, wie sie gestärkt werden kann. Dieses Spannungsfeld ist das zentrale Ergebnis der repräsentativen Umfrage "Digitale Souveränität - Einschätzungen in der deutschen Wirtschaft und Verwaltung", die das Marktanalyseunternehmen Techconsult im Auftrag von Lancom Systems im Mai 2015 durchgeführt hat.

Seit Bekanntwerden des NSA-Skandals beherrscht die Sorge um die Digitale Souveränität viele Debatten. Doch wie steht es zwei Jahre nach den ersten Snowden-Enthüllungen tatsächlich um die digitale Selbstbestimmung Deutschlands und Europas? Die aktuelle Umfrage gibt Auskunft darüber, wie Vertreter aus dem oberen und mittleren Management in Deutschland die Lage einschätzen, welche Bedeutung Vertrauen für sie in diesem Kontext hat und welche Maßnahmen sie favorisieren.

Status Quo Digitale Souveränität
Edward Snowden hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Deutschland und die EU digital nicht souverän sind - dieser Aussage stimmen gut 83 Prozent der Befragten zu. Dass Deutschland und Europa von ausländischer Infrastruktur abhängig sind, meinen drei von vier Befragten (rund 76 Prozent). In dieses Bild passt auch die hohe Zahl an Befürwortern eines europäischen Gegengewichts zum Engagement der USA im Internet (rund 84 Prozent) und die hohe Übereinstimmung bei der Frage nach der Möglichkeit, Daten aus der EU nur in der EU zu speichern und zu verarbeiten (fast 82 Prozent).

Digitale Souveränität ist eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben
Fast 83 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen die Stärkung der Digitalen Souveränität als eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben. Der Bundesregierung wird diesbezüglich ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Neun von zehn Befragten sind der Meinung, dass die Politik noch keine Antwort darauf gefunden hat, wie sie die Digitale Souveränität Deutschlands beziehungsweise Europas stärken kann. Entsprechend wenig Zustimmung gab es auf die Frage, ob die Politik ernsthaft bemüht sei, die Digitale Souveränität zu stärken (fast 37 Prozent) und ob sie bereits konkrete Maßnahmen ergriffen habe (35 Prozent). Dabei ist Digitale Souveränität zukunftsweisend: Sie wird von einer großen Mehrheit als wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung von Produktionsprozessen (fast 81 Prozent), Stichwort Industrie 4.0, und eine sichere Nutzung von Cloud-Diensten (fast 85 Prozent) angesehen.

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  1. Digitale Souveränität ist eine der dringendsten netzpolitischen Aufgaben
  2. Vertrauensbildende und staatliche Maßnahmen sind zwingend
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