Die Auswahl an Dienstleistern, die IoT-Plattformen oder Edge-Technologien bieten, ist groß – meist kaum untereinander vergleichbar und oft basierend auf verschiedenen Standards. Zudem haben einige große Unternehmen ihr Engagement in IoT-Projekte deutlich verstärkt, was den Markt neu ordnet.
Zwischen den Anbietern spezialisierter IoT-Plattformen und den Anbietern von Edge-Technologien verfließen die Abgrenzungen zunehmend. Während noch vor zwei bis drei Jahren die Hardwarehersteller etwa Sensoren produzierten, die einen Wert an eine Anwendung übermitteln konnten, liefern heute zahlreiche Dienstleister ganze Edge-Computing-Pakete. Zunehmend wandern Funktionalitäten in die Controller an den Devices vor Ort – von der intelligenten Datenvorsortierung bis hin zu einfachen Steueraufgaben. Manche Anbieter liefern auf Wunsch Device-Management- oder Business-Intelligence-Lösungen als Software-Service mit. Bei der Evaluation geeigneter Backend- und Edge-Technologien sollten Unternehmen zwingend auf die Kompatibilität der Lösungen untereinander achten. Leistungsstarke Edge-Pakete sind wenig sinnvoll, wenn sie nicht mit der bevorzugten Backend-Plattform integrierbar sind.
Darüber hinaus sollten sich Unternehmen frühzeitig Gedanken über ein standardisiertes Datenmodell machen, welches die Basis für eine sich entwickelnde IoT-Lösung sein kann. „Die Erfahrung zeigt, dass es nicht sinnvoll ist, die Datenlogik in die Anwendung selbst zu integrieren. Denn kommen neue Gerätetypen hinzu oder erhalten die Geräte-Betriebssysteme ein Update, muss auch die App auf jedem Gerät upgedated werden. Ein unkalkulierbarer Aufwand!“, mahnt Rodig. Besser sei es, das Datenmodell in der IoT-Plattform und auf den Edge-Gateways zu hinterlegen. Hier kommt es darauf an, welche Rechenleistung ein Edge-Controller bereits erbringt und welcher Daten-In- und -Output hier bereits produziert oder benötigt wird. Die IoT-Plattform im Backend muss dies berücksichtigen, besonders in Hinblick auf Datenformate und notwendige Übersetzungen. Einfacher ausgedrückt: Die Daten, die die Controller senden, müssen schließlich von der Front-End-Anwendung verstanden werden und gleichzeitig muss die App verständliche Anweisungen an die Devices senden können.
Der IoT-Markt bleibt in Bewegung
Der noch junge IoT-Markt verzeichnet schon jetzt eine Vielzahl an stark unterschiedlichen Angeboten. Das ist natürlich einerseits für Unternehmen, die vorgefertigte Lösungen für ihre IoT-Initiativen suchen, vorteilhaft. Es macht jedoch gleichzeitig eine differenzierte Betrachtung der Angebote dringend notwendig, da Faktoren wie Connectivity, Datenstandards und Erweiterbarkeit geschäftskritisch sind. Dass viele namhafte Anbieter ihr IoT-spezifisches Portfolio in den letzten Monaten deutlich ausgebaut haben, untermauert die Entwicklung der IoT-Technologie.
Fabian Zeitler, freier Redakteur