Bei der Betrachtung der einzelnen Kanäle ist Facebook weiterhin die Plattform der Wahl: 86 Prozent der befragen Unternehmen geben an, regelmäßig auf Facebook aktiv zu sein. Das sind sechs Prozent mehr als in 2012. Doch auch Xing hat sich als feste Größe etabliert. 81 Prozent nutzen diesen Kanal, immerhin elf Prozent mehr als Twitter. Mit neun Prozent klar abgeschlagen landet der Foto- und Videosharing-Dienst Instagram auf den hinteren Plätzen. Bei der Frage, welche Plattformen sich in den Unternehmen in fünf Jahren durchsetzen werden, liegt Instagram jedoch klar in Führung: Fast die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass dieser Kanal das Rennen machen wird.
Unternehmensinterne Guidelines werden für den Einsatz von Social-Media in Zukunft sehr wichtig. 67 Prozent der Teilnehmer sehen das Fehlen solcher Richtlinien in Bezug auf soziale Medien als die wichtigste Herausforderung der Zukunft. Prof. Dr. Sonja Salmen vom Steinbeis-Beratungszentrum Social-Media-Management an der Hochschule Heilbronn: „Verzichten Unternehmen jedoch auf solche ‚Spielregeln‘ und im nächsten Schritt auf Social-Media generell, werden sie künftig mit dem Gesicht zur Wand stehen.“ Zudem ist noch einiges an Aufklärung zu leisten: Fast 60 Prozent sehen einen Mangel an Know-how ganz oben auf der Liste der Herausforderungen. Unternehmen wissen beispielsweise wenig über die Social-Media-Kultur in ausländischen Märkten. So geben 66,7 Prozent der deutschen Unternehmen, die auch in den USA aktiv sind, an, sehr unsicher beim Einsatz von Social Media in diesem Markt zu sein.
Von den Unternehmen, die auf den Einsatz von Social-Media verzichten, geben knapp 70 Prozent als Grund einen Mangel an Ressourcen an. Doch auch die Angst vor negativen Postings sowie der hohe Zeitaufwand schlagen jeweils mit über 45 Prozent zu Buche. Immerhin knapp 23 Prozent der Studienteilnehmer sind noch heute davon überzeugt, dass der Einsatz von Social-Media keinen Erfolg verspricht, 36 Prozent meinen, Social-Media seien nicht messbar. „Oft definieren Unternehmen nicht klar genug, was sie mit Social Media erreichen wollen. Daher tun sie sich schwer damit, Messkriterien festzulegen“, analysiert Manuela Nikui, Mit-Initiatorin der aktuellen Umfrage des „Ersten Arbeitskreis Social-Media in der B2B-Kommunikation“ und geschäftsführende Gesellschafterin von COMMUNICATION Presse und PR.
Die Studie zeigt eindrucksvoll: Social-Media gehören inzwischen zum Kommunikationsmix sehr vieler Unternehmen. Vor allem fehlende „Spielregeln“ hindern noch manche Unternehmen, Social Media einzusetzen. Guidelines sind jedoch ein absolutes „Muss“, um Mitarbeitern die Unsicherheit im Umgang mit diesen Tools zu nehmen. Daher gilt es, Social Media-Kompetenz im Unternehmen weiter aufzubauen und zu fördern, sowohl im nationalen wie auch im internationalen Kontext. Darüber hinaus müssen Fach- und Führungskräfte aller Management-Ebenen mit gutem Beispiel vorangehen und Social-Media vorleben. Nur so lässt sich die Kultur eines Mitmachunternehmens fördern.