Auf die Frage beim Presse-Roundtable, warum man nicht gleich alle Unternehmen unter dem Brand “NTT Security” zusammengefasst habe, also sozusagen einen “Monobrand” wie so oft üblich geschaffen habe, verwiesen die Gesprächsteilnehmer (siehe auch Bildergalerie) auf die japanischen Wurzeln von NTT. Die japanische Mentalität beruhe auf dem Gedanken der Hamonisierung, daher sei auch die Umstellung als langfristiger Prozess angesetzt und nicht als Hauruckverfahren. Es handele sich um einen Lernprozess mit möglichst wenig Reibungsverlust. Zudem habe eine “Multibrand-Gruppe” durchaus ihre Vorteile: Jedes Unternehmen trage gleichwertig zum gemeinsamen Erfolg bei, ohne dass übereilt Entscheidungen gefällt werden müssten. Hier komme auf jeden Fall der japanische Aspekt der Zusammenarbeit zum Tragen: Gemeinsam ist man stärker. Und das Konzept scheint aufzugehen: Bereits 74 Prozent des Geschäfts würden über Partner laufen, so Grunwitz. Vor der Gründung von NTT Security sei alles direkt abgelaufen.
Doch der Weg dahin war auch von langer Hand geplant: Da man bereits früh Ansätze für ein additives Geschäft gesehen hatte, begann man vor zwei Jahren damit, NTT Security als “virtuelle Gruppe” zu formen, um Leistungen der NTT Group an verschiedene Zielgruppen der Schwesterunternehmen zu vermarkten. Die zentrale Bündelung der Kompetenzen sei hier der entscheidende Faktor zum Erfolg gewesen. Für den Kunden auf der anderen Seite ergebe sich der Benefit eines einzigen, kompetenten Ansprechpartners sowie eines umfangreicheren, differenzierteren Portfolios. Man habe zudem in Gesprächen mit den Kunden die Erfahrung gemacht, dass das Thema Security bisweilen nicht mehr nur als notwendiger Kostenfaktor betrachtet werde, sondern vielmehr das Potenzial zum Business Enabler biete.
Spezialisten gesucht
Entscheidend für den Erfolg sei zudem die Tatsache, dass man bei der Mitarbeiterwahl durchaus genauer hinschaue und auch gezielt recruite. Der Brand NTT Security sei zudem mittlerweile derart gut gesetzt, dass man auch den Luxus vieler Bewerbungen habe. Andererseits scheue man nicht davor zurück, selbst für Nachwuchs zu sorgen, was unter anderem die Zusammenarbeit mit Hochschulen einschließt. “Man muss die Starkräfte selbst ausbilden”, so Andreas Weingarten von Dimension Data.
Ebenfalls Thema auf dem Presse-Roundtable waren erste Erkenntnisse aus dem Risk Value Research Report, der Mitte Juli veröffentlicht wird. funkschau wird hierzu zeitnah berichten.