Mythos 2: Die Cloud ist unsicher
Auch falsch, wenngleich häufig dieser Eindruck entsteht. Eine von der Cloud Security Alliance veröffentlichte Studie macht etwa deutlich, dass das Thema Datensicherheit für Unternehmen nach wie vor die größte Hemmschwelle darstellt, um mit ihren Systemen in die Cloud zu wechseln. Wahrnehmung und Realität liegen hier weit auseinander. Denn die Bereitstellung von IT-Services macht das Kerngeschäft der Cloud Provider aus. Insofern müssen sie auch sicherstellen, dass sowohl ihre Technologien und Speicherstandorte als auch das Personal stringenten Sicherheitsstandards entspricht. Oftmals verfügen Unternehmen inhouse gar nicht über die Ressourcen oder das Know-how, um ein vergleichbares Maß an Security und Compliance gewährleisten zu können. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass alle Cloud-Anbieter sicher sind. Deshalb sollten sie im Evaluationsprozess immer alle ihre Sicherheitsfunktionen, -prozesse und -zertifizierungen offenlegen. Noch wichtiger ist es aber, dass das Unternehmen selbst die Anforderungen seiner Branche an Sicherheit, Governance und Compliance genauestens kennt. Nur wer weiß, was er von einem Cloud Provider braucht, kann am Ende auch den richtigen auswählen.
Mythos 3: Bei der Cloud gilt „alles oder nichts“
Das ist nicht zwangsläufig zutreffend. Viele Anbieter propagieren derzeit zwar, dass die Cloud das einzig Wahre ist. Die Realität aber zeigt, dass es nicht immer sinnvoll ist, die komplette IT in die Cloud zu schieben, sei es aus geschäftlicher, regulatorischer oder technologischer Hinsicht. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für einen Hybrid-Ansatz, bei dem manche Prozesse und Systeme weiter on-premise laufen, während wieder andere in privaten oder Public Clouds betrieben werden. Somit werden all diese Systeme miteinander integriert. Häufig wird dieser Ansatz durch Vorschriften oder Anforderungen hinsichtlich der Datenhoheit notwendig. Oder es ist aus Geschäftsperspektive heraus einfach notwendig, die Daten innerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen zu verwahren. Auch dann entfällt die Cloud-Option. Für Firmen ist es daher zwingend notwendig, gründlich die jeweiligen Anforderungen zu sondieren und am Ende sowohl geschäftliche als auch technologische Überlegungen in die Entscheidung einfließen zu lassen.