Immer weniger Kinder in Deutschland glauben an den Weihnachtsmann oder das Christkind. Auch das Alter derer, die an die christlichen Figuren glauben, sinkt. Das durchschnittliche Alter heutiger Eltern lag bei 7,88 Jahren, als sie aufhörten, den Weihnachtsmann für wahr zu halten. Ihre Kinder glauben dagegen heute schon mit durchschnittlich 6,61 Jahren nicht mehr an ihn.
82 Prozent der befragten Eltern sind der Überzeugung, dass es für Kinder wesentlich einfacher geworden ist, die Wahrheit über den Weihnachtsmann herauszufinden als damals für sie selbst. Der Grund: die ständige Internetverbindung.
Für fast die Hälfte der deutschen Eltern (48 Prozent) ist es wichtig, den Glauben ihrer Kinder an den Weihnachtsmann bzw. das Christkind zu bewahren. Aber was tun sie selbst dafür? Ein Blick auf die Frage, wie lange am Tag sie ihren 6- oder 7-jährigen Nachkommen erlauben, das Internet zu nutzen, überrascht: 40 Prozent der Eltern von 2008 Geborenen sagen, bis zu einer Stunde sei okay. 25 Prozent erlauben sogar bis zu zwei Stunden Internet am Tag. Auch Eltern von 2009 Geborenen sind diesbezüglich offen: Hier gewährt jeder Dritte seinen Kindern bis zu einer Stunde Internet am Tag, jeder Vierte bis zu zwei Stunden. Bei den schreib- und lesefähigen Kindern (2007 geboren und damit heute 8 Jahre alt) sind es sogar 44 Prozent der Eltern, die bis zu einer Stunde und knapp 30 Prozent, die bis zu zwei Stunden Internetnutzung gestatten. Insgesamt ist das Internetpensum der Kinder damit relativ hoch – in Anbetracht des jungen Alters – und öffnet der Suche nach der Wahrheit hinter dem Weihnachtsmann Tür und Tor.
Warum der Glaube an den weißhaarigen Schenker plötzlich aufhört
Jeder kennt die großen, ehrfürchtigen Augen eines Kindes, das dem Weihnachtsmann oder Christkind begegnet – sei es auf Weihnachtsmärkten oder in den eigenen vier Wänden unterm Baum. Groß muss der Schock sein, wenn der Traum jäh endet, zum Beispiel, wenn sie Online-Werbung für ihre Geschenke sehen. Das nämlich gaben 44 Prozent der Eltern als Grund an, warum ihre Kinder anfingen, am Weihnachtsmann zu zweifeln. 38 Prozent der Eltern sagten, dass es die Google-Suche nach dem Weihnachtsmann war, die dem Glauben ein Ende bereitete. Jeder Vierte wusste, dass die Online-Geschenkeliste der Eltern ausschlaggebend war. So schnell also kann die Neugier findiger Töchter und Söhne – gepaart mit der Informationsflut im Internet – zu einer traurigen Zäsur im Leben der Kinder führen.