Stolpersteine vermeiden

Ist Ihr Unternehmen schon bereit für die digitale Transformation?

1. August 2016, 15:05 Uhr | Autor: Wolfgang Kelz / Redaktion: Axel Pomper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Stolpersteine

Die Transformation lässt sich nicht über Nacht abschließen – sie ist ein Prozess, der sich über mehrere Monate und Jahre hinziehen kann, bis wirklich die komplette Organisation von der Digitalisierung profitieren und sich der Mehrwert entlang der Wertschöpfungskette auswirkt.  

Wer sich zum Digital Business wandeln möchte, muss wissen, wie seine Prozesse funktionieren und worauf sie sich konkret auswirken und wie sie miteinander in Verbindung stehen. Mit diesem Wissen im Gepäck können sich Unternehmen zunächst darauf konzentrieren, die wichtigsten Abläufe zu transformieren, z. B. Prozesse in der Produktion, Prozesse mit direktem Kundenkontakt oder Prozesse für die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen.

Eine durchgängige digitale Strategie birgt Hindernisse, die es zu vermeiden gilt.

1. Infrastruktur und Technologie – agil vs. eingeschränkt

Die Basis einer digitalen Transformation ist eine moderne Infrastruktur, die Flexibilität, Agilität und eine schnelle Reaktionsfähigkeit erlaubt. Doch bereits hier scheitern einige Unternehmen, denn sie haben immer noch mit ihrer veralteten IT-Infrastruktur zu kämpfen. Es ist aber nicht nur die Infrastruktur, sondern ganze Geschäftsmodelle, Prozesse und Abläufe müssen neu überdacht und entwickelt werden. Oft greifen die einzelnen Lösungen und Systeme nicht ineinander und lassen keine übergreifende Prüfung, Sammlung und Analyse historischer und Echtzeit-Daten zu. Start-ups, die auf innovativen IT-Konzepten und Big Data Analytics-Lösungen aufbauen, können dadurch selbst langjährige Marktführer von ihrem Thron stoßen.

Schnelligkeit ist das A und O in der heutigen Zeit von Big Data und der voranschreitenden Digitalisierung. Hinzu kommt, dass sich die Verantwortung und Zuständigkeiten verändern müssen. Agile Unternehmen verabschieden sich zunehmend von einer zentralen und hauptverantwortlichen IT-Abteilung und befürworten die Demokratisierung der IT. Die einzelnen Systeme und Lösungen müssen kompatibel und integrierbar sein, damit Daten unabhängig ihrer Quellen übergreifend gesammelt und analysiert werden können. Immer noch werden in Unternehmen Lösungen eingesetzt, die in Silos arbeiten und ein agiles und flexibles Analysieren nicht ermöglichen. Die digitale Transformation erfordert den Aufbau einer Infrastruktur, die in der Lage ist, Prozesse im gesamten Unternehmen zu orchestrieren und zu automatisieren, unabhängig davon, ob die Anwendungen im eigenen Rechenzentrum ausgeführt werden, in der Cloud oder bei einem Drittanbieter vorgehalten werden.

2. Strategie – durchgängig vs. fokussiert

Eine durchgängige Modernisierung der IT-Infrastruktur und der Weg hin zu einem Digital Business verlangt eine einheitliche, gut durchdachte sowie durchgängige Strategie. Die Transformation hat nicht nur Auswirkungen auf einzelne Abteilungen, sondern betrifft die gesamte Organisation. Daher hilft nur eine umfassende Strategie, die alle Abteilungen einbezieht und nicht fokussiert auf einzelne Prozesse ist.

Für die Entwicklung einer solchen Strategie braucht es Personen im Unternehmen, die ein Verständnis für den digitalen Wandel haben und wissen, welche Auswirkungen eine Neugestaltung haben und wo die richtigen Stellschrauben liegen. In den letzten Jahren hat sich dadurch die Stelle des sogenannten CDOs – „Chief Digital Officer“ herauskristallisiert. Aber unabdingbar ist wie bereits erläutert eine Neugestaltung des Aufgaben- und Verantwortungsbereichs eines CTOs.

Kann oder möchte das Unternehmen die Stelle eines CDOs schaffen und besetzen,, können auch externe Beratungsdienste in Anspruch genommen werden, die gemeinsam mit dem Unternehmen an der Entwicklung einer Strategie arbeiten.

3. Unternehmenskultur und Mitarbeiter – aufgeschlossen vs. konservativ

Für eine erfolgreiche, digitale Neustrukturierung sind nicht nur moderne Technologien, Lösungen und Plattformen notwendig, sondern es erfordert auch eine Neuauslegung der Unternehmenskultur. Weg von einer konservativen und abteilungsfokussierten Kultur – hin zu einer aufgeschlossenen, kommunikativen und abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit, die auf den Einsatz von technologischen Möglichkeiten vereinfacht und effizienter gestaltet wird. Dies setzt auch voraus, dass Mitarbeiter von Anfang an in den Prozess der digitalen Transformation miteinbezogen werden.

Das Unternehmen muss eine Kultur vorleben, die für Offenheit und Aufgeschlossenheit und Transparenz steht und den „Blick über den Tellerrand hinaus“ zulässt.

Das Potenzial

Durch den Einsatz von Technologien und den tiefen Einblick in Daten, können Unternehmen agil reagieren, Geschäftsentscheidungen fundiert treffen, Kunden besser verstehen und den Erfolg steigern.

Digitalisierung führt zudem dazu, dass Kosten gesenkt werden und Prozesse beschleunigt und damit effizienteres Arbeiten möglich wird. Die Produkt- und Serviceentwicklung profitiert ebenfalls und eine bessere Abgrenzung von der Konkurrenz ist möglich.

Die digitale Transformation verbindet Unternehmen, Kunden, Mitarbeiter und Partner durch intelligente Technologien miteinander. Unternehmen sollten ihre Reise in die digitale Welt jetzt beginnen, um ihre Marktposition zu halten und weiter auszubauen und darüber hinaus eine Abgrenzung von der Konkurrenz erzielen zu können.

Wolfgang Kelz ist VP Solution Consulting EMEA bei TIBCO

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