Bitkom-Studie zur DSGVO

Jedem dritten Unternehmen drohen Bußgelder

21. September 2017, 10:55 Uhr |
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Bei einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigte sich, dass lediglich 13 Prozent der Unternehmen bereits erste Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO ergriffen haben. Nur jedes siebte Unternehmen glaubt zudem, die EU-Verordnung fristgerecht umsetzen zu können.

Bitkom Research führte im Auftrag des Bitkom eine Umfrage bezüglich der Datenschutzgrundverordnung durch. Dabei wurden 507 für den Datenschutz verantwortliche Personen (Betriebliche Datenschutzbeauftragte, Geschäftsführer, IT-Leiter) von Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Der großen Mehrheit der Unternehmen in Deutschland drohen demnach in wenigen Monaten Millionen-Bußgelder.

Am 25. Mai 2018 müssen nach einer zweijährigen Übergangsfrist die Vorgaben der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) umgesetzt sein – doch nur eine Minderheit wird diesen Termin einhalten können. 15 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie die Vorgaben der DSGVO zu diesem Datum vollständig umgesetzt haben. Weitere 15 Prozent erwarten, dass sie die Anforderungen zum größten Teil erfüllen werden. Rund jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) sagt, in acht Monaten werde die Umsetzung teilweise erfolgt sein, jedes zehnte (10 Prozent) räumt aber ein, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht oder gerade erst mit der Umsetzung begonnen zu haben. “Die Zeit drängt, um die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung umzusetzen. Unternehmen, die bis jetzt abgewartet haben, müssen das Thema schnellstmöglich aufarbeiten”, warnt Susanne Dehmel, Geschäftsleiterin Recht & Sicherheit beim Bitkom. “Wer den Kopf in den Sand steckt, verstößt demnächst gegen geltendes Recht und riskiert empfindliche Bußgelder zu Lasten seines Unternehmens.”

Aktuell haben sogar erst 13 Prozent der Unternehmen erste Maßnahmen zur Umsetzung der DSGVO begonnen oder abgeschlossen. “Vor einem Jahr lag der Anteil bei 8 Prozent, viel passiert ist seitdem offenkundig nicht”, kritisiert Dehmel. 49 Prozent beschäftigen sich derzeit mit dem Thema. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) gibt an, sich bislang noch überhaupt nicht mit den Vorgaben der Verordnung beschäftigt zu haben. Von den Unternehmen, die sich bereits mit der DSGVO beschäftigt haben, sagt rund die Hälfte (47 Prozent), dass sie bisher höchstens 10 Prozent aller notwendigen Arbeiten erledigt hat. Nur 3 Prozent gehen davon aus, dass sie mehr als die Hälfte der Aufgaben abgearbeitet haben.

Selbst grundlegende organisatorische Voraussetzungen für den Datenschutz im Unternehmen fehlen häufig. So geben 42 Prozent der Unternehmen an, dass sie kein sogenanntes Verfahrensverzeichnis haben, in dem die internen Prozesse für die Verarbeitung personenbezogener Daten dokumentiert sind. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 46 Prozent ähnlich hoch. Ohne ein solches Verzeichnis ist die Anpassung der eigenen Prozesse an die DSGVO schwierig.

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