Die Machine-to-Machine-Kommunikation findet in Zukunft drahtlos statt, davon ist Bill Conley von B&B Electronics überzeugt. Was es dabei allerdings zu berücksichtigen gilt, fasst er im folgenden Beitrag zusammen.
Die drahtlose M2M-Netzwerktechnologie hat einen langen Weg zurückgelegt. So nutzen nun beispielsweise energiearme drahtlose 802.15.4e Mesh-Netzwerke Frequenzsprungtechnik und verschiedene Pfade, um zuverlässige Verbindungen an Standorten herzustellen, an denen Netzwerkknoten allein auf Batteriestrom angewiesen sind. WLAN bietet eine ständig wachsende Bandbreite und Reichweite sowie Interoperabilität und kostengünstige Chipsätze. 3G-Mobilfunknetze weisen Spitzendatenraten im zweistelligen Megabyte-Bereich auf, mehr als genug für die meisten M2M-Anwendungen, und die aktuell genutzten 4G-LTE-Netze sollten einen Durchsatz von bis zu 1 GB/s mit äußerst geringen Latenzzeiten bieten. Dank energiearmer Bluetooth-Technik (Bluetooth LE, als Bluetooth Smart auf dem Markt) können Geräte über mehrere Monate oder gar Jahre hinweg mit einer einzigen Batterie arbeiten, während Techniker gleichzeitig über tragbare Technik wie Tablets und Smartphones mit diesen Geräten kommunizieren können. Jede drahtlose M2M-Technologie bietet uns neue Möglichkeiten und viele davon sind mittlerweile robust genug, um in geeigneten industriellen Netzwerkanwendungen die Kabelverbindungen zu ersetzen. Darüber hinaus kann drahtlose Technik auch die Grenzen des Netzwerks erweitern, um Standorte einzubeziehen, an denen Kabelinstallationen unpraktisch wären.
Künftige industrielle Netzwerke dürfen die Vergangenheit nicht außer Acht lassen
In der Konsumwelt zählen ältere Technologien aufgrund der rasanten Neuentwicklungen schnell zum alten Eisen. Bei industriellen Netzwerken kann dies nicht geschehen. Die bislang genutzte Infrastruktur der Datennetze ist viel zu wertvoll und zu komplex, um über Bord geworfen zu werden. Kommen neue drahtlose M2M-Technologien auf den Markt, werden diese unsere bestehenden M2M-Datennetze lediglich durch neue Raffinessen ergänzen. Sie müssen aber auch eine gewisse Zeit lang neben traditionelleren Technologien bestehen können.
Zu diesem Zweck müssen Netzwerktechniker herkömmliche M2M-Technologien einbeziehen, von denen einige bereits mehrere Jahrzehnte alt sind. Sie müssen in der Lage sein, verschiedene Datennetzwerkprotokolle zusammenzufassen, zu konvertieren und zu übermitteln – von Rockwell Ethernet IP, Modbus TCP bis hin zu Modbus Serial RTU, um nur einige zu nennen. Neben der Ergänzung Millionen kleinerer, intelligenterer, leistungsfähigerer Netzwerkknoten müssen neue drahtlose M2M-Technologien auch dazu beitragen, dass unsere bestehende Ausstattung zuverlässig vernetzt und funktionsfähig bleibt. Anstatt all unsere vorhandenen Installationen zu ersetzen, werden drahtlose M2M-Technologien diese nur noch wertvoller machen.