Ich könnte die Anlage sofort um zahlreiche drahtlose Upgrades erweitern, wenn ich diese für nötig erachten würde. Wünsche ich mir zum Beispiel eine Videofunktion mit voller Bewegungsgeschwindigkeit, könnte ich ein Upgrade auf einen 4G-LTE-Router vornehmen und von der 4G-Bandbreite profitieren. Ich könnte die Installation auch rationalisieren und meine älteren Sensoren und I/O-Funkgeräte durch WLAN-Sensoren ersetzen, die direkt an den Mobilfunkrouter Bericht erstatten (Abb. 3).
Ich nehme Änderungen aber nur dann vor, wenn diese notwendig werden. Irgendwann einmal werde ich die Anlage bestimmt nicht nur um neue Netzwerktechnologien, sondern auch um zusätzliche Erfassungsmöglichkeiten erweitern wollen. Mithilfe von Korrosionssensoren, welche die aktuelle Stärke einer Leitung oder eines Kessels messen, könnte ich erfahren, wie lange meine Wassertanks noch halten und ob ich in Erwägung ziehen sollte, einen auszutauschen. Würde sich in der Nachbarschaft ein neues Industrieunternehmen ansiedeln, müsste ich vielleicht die Qualität des Brunnenwassers im Auge behalten und nach Verunreinigungen Ausschau halten. Zudem werden immer neue Erfassungsmöglichkeiten entwickelt und es ist gut möglich, dass ich die ein oder andere davon nützlich finde. Durch die immer kleiner werdenden und immer weniger Energie verbrauchenden Geräte ist es ziemlich wahrscheinlich, dass viele dieser neuen Sensoren über integrierte drahtlose Funktionen verfügen werden. Folglich wird sich auch meine Brunnenüberwachungsanlage – genau wie die meisten vernetzten Systeme – stetig weiterentwickeln. Sie wird sich auch künftig aus einer Mischung traditioneller und neuer Technologien zusammensetzen, und die drahtlose Technik wird dabei eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Aber bislang ist keine einzelne Technologie die beste – oder die kosteneffektivste – für jeden Zweck. Bis dahin ist jedes industrielle Netzwerk ein unfertiges Erzeugnis.
Über den Autor:
Bill Conley ist als Director of Cellular Business Solutions, Americas, bei B&B Electronics tätig. Er verfügt als Embedded Design Engineer über mehr als 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet drahtloser Technologien und ist auf die Bereiche Digital, Mikrocontroller und Mikroprozessoren spezialisiert.
Conley war der erste Aerocomm (Laird Technologies) zertifizierte Wireless Design Engineer sowie der erste RF/Wireless zertifizierte Design Engineer für Maxstream/Digi.
Er hat mehr als 20 Jahre lang SCADA und Telemetrielösungen für die Fernüberwachung und -steuerung entwickelt. Dabei erhielt er die Auszeichnung „Most Innovative Product“ für eine der ersten drahtlosen mobilen MDTs (Land Mobile EXPO) und „Best of Wireless Telemetry“ (2002 Sensors Expo).
Conley ist Autor und gefragter Referent und verfügt über mehrere Patente im Bereich industrieller Drahtlostechnologien. Bill Conley ist im Editorial Advisory Board des Wireless Design & Development Magazine tätig und fungiert zudem als TIA Delegate für oneM2M, einem Normungskomitee, das sich für die weltweite Interoperabilität von M2M einsetzt.