Am Erfolg von „Made in Germany“ und am Erhalt des Markenimages sind die Disziplinen Qualitätsmanagement (QM) und Qualitätssicherung (QS) maßgeblich beteiligt. Ein gutes Qualitätsmanagement war immer schon ausschlaggebend für die Fertigung hochwertiger Produkte und Dienstleistungen. Nun bilden jüngste Änderungen am ISO-Regelwerk diesen Stellenwert zu Recht auch offiziell deutlicher ab. So unterstreicht ISO 9001:2015 durch den Wegfall der Forderung nach einem Qualitätsverantwortlichen der obersten Leitung die strategische Bedeutung des Qualitätsmanagements: Die Verantwortung für den Bereich obliegt in der revidierten Version der Norm nun der Unternehmensführung. Entsprechend muss sich das Berufsbild des Qualitätsmanagers wandeln. Er wird in Zukunft eine zunehmend strategisch beratende Rolle einnehmen. Unternehmen, die dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben wollen, sollten frühzeitig in eine entsprechende Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren.
QM Made in Germany – Ein Vorbild
Auch im Ausland haben Unternehmen erkannt, dass gutes Qualitätsmanagement einen wesentlichen Anteil am Unternehmenserfolg und dem Markenimage hat. Dass ein „Qualitätsmanagement Made in Germany“ auch über die Ländergrenzen hinweg ein hohes Ansehen genießt, bestätigen Kooperationsanfragen, wie sie in den letzten Monaten und Jahren an die DGQ herangetragen wurden – beispielsweise aus China, wo sich die Industrie und deren Qualitätsansprüche zurzeit radikal ändern. So hat die chinesische Regierung im Jahr 2015 mit der „Made in China 2025“-Strategie ehrgeizige Modernisierungspläne formuliert. Dazu gehören unter anderem Verbesserungen in den Bereichen Produkt- und Systemzertifizierungen – ein Zeichen für die Bedeutung des Qualitätsmanagements auf dem Weg zur Positionierung als Premium-Hersteller. Sheng Fei, Generalsekretär der China Certification & Accreditation Association (CCAA) in Peking, und Norbert Gorny, stellvertretender DGQ-Präsident, unterzeichneten in diesem Rahmen im Oktober 2015 ein Memorandum of Understanding. Im Fokus der Zusammenarbeit von CCAA und DGQ steht seither der gegenseitige Informationsaustausch über Entwicklungen in der Personenzertifizierung, in der Ausbildung von Qualitätsfachpersonal und in der Normung. Dies beinhaltet die gegenseitige regelmäßige Teilnahme an den wichtigsten Quality Events beider Partner.
So bedeutend die Disziplinen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung auch sind: Zur Vermeidung von Skandalfällen können sie nur dann beitragen, wenn ihre Kontrollmechanismen nicht bewusst umgangen werden. Ein wirksames Qualitätsmanagement braucht Mitarbeiter, die die Sinnhaftigkeit der entsprechenden Maßnahmen verstehen, diese nicht als lästiges Übel empfinden und Maßnahmen motiviert umsetzen. Dazu trägt maßgeblich der Rückhalt der oberen Management-Ebene eines Unternehmens bei.