funkschau: Mit dem Kauf allein ist es nicht getan, was zeichnet eine erfolgreiche Einführung der Collaboration-Lösung im Unternehmen aus?
Rickert: Wenn Firmen ein neues Kommunikations- und Kollaborationswerkzeug einführen, wollen sie, dass es auch genutzt wird. Um sicherzustellen, dass die neue Lösung auch die Ansprüche aller zukünftigen Nutzer erfüllt, sollten Unternehmen diese direkt bei der Einführung einbinden. In Pilotgruppen können die Mitarbeiter beispielsweise Anwendungsfälle erarbeiten, um zu klären, welche Collaboration-Lösung zum Unternehmen passt. So bekommt jede Nutzergruppe ein für sie geeignetes Instrument, mit dem sie ihr Kerngeschäft profitabler abwickeln kann.
funkschau: Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Collaboration-Plattformen soll dem Nutzer Arbeit abnehmen. Wie muss man sich das vorstellen?
Rickert: Moderne Collaboration-Tools integrieren künstliche Intelligenz in Form eines Assistenzsystems. Dieses führt kognitive Analysen durch und kann dann, wie etwa Watson in IBM Verse, einfache Fragen beantworten oder unwichtige E-Mails aussortieren. In Zukunft könnte der persönliche Assistent zum Beispiel auch eine Nachricht selbständig lesen und analysieren. Erfordert die Nachricht eine Abstimmung, organisiert er diese in Form einer Videokonferenz. Er blockt einen Termin in den Kalendern der Beteiligten, lädt sie ein und reserviert, falls erforderlich, einen Raum. Der Anwender muss dem Termin dann nur noch zustimmen, ihn bei Bedarf ändern oder ablehnen.
funkschau: Aus Ihrer Praxis als herstellerunabhängiger IT-Dienstleister – welche Kommunikationstrends in Unternehmen sehen Sie für die Zukunft noch?
Rickert: Neben den vielversprechenden, jedoch zum Teil noch unvorhersehbaren Möglichkeiten rund um künstliche Intelligenz gibt es zwei Trends, die unsere Kommunikation und Arbeitsweise gerade zunehmend verändern – Mobility und Cloud-Computing. Durch den Mobility-Trend und der damit verbundenen Nachfrage nach Remote-Zugriffen werden neue Services und Lösungen dringend gebraucht. Cloud-Computing wiederum ermöglicht dies und kommt somit nach anfänglichen Bedenken viel öfter zum Einsatz. Der Arbeitsplatz wird also zunehmend digital und smart und die Nutzer werden sich in Zukunft ihre Collaboration-Tools dynamisch nach ihrem individuellen Bedarf aus bereitgestellten und vorab vernetzten Services zusammenstellen.