Schatten-IT gehört in den meisten Unternehmen zum Alltag. Die Folge: CIOs verlieren zunehmend die Kontrolle über ihre Anwendungslandschaft. Hinzu kommen nicht kalkulierbare Sicherheitsrisiken. Multi-Cloud-Lösungen können Abhilfe chaffen.
Immer öfter werden IT-Chefs einfach übergangen: Im Rahmen des Logicalis Global CIO Survey 2016 gaben 39 Prozent der befragten CIOs an, dass die Geschäftsbereiche in ihren Unternehmen oft, sehr oft oder sogar fast immer Technologien einkaufen, ohne die IT einzubeziehen. Im vergangenen Jahr waren es noch 29 Prozent. Ein wesentlicher Grund für diesen Trend ist die Cloud: Während man früher Softwareprogramme kaufen und installieren musste, lassen sich Dienste wie Dropbox oder Google Drive heute mit wenigen Mausklicks und weitgehend ohne IT-Kenntnisse aus der Wolke beziehen. Hinzu kommt: In einem dynamischen Umfeld, wie es in den meisten Firmen der Fall ist, halten viele Fachabteilungen den klassischen Weg über die unternehmensinterne IT ganz einfach für zu langsam.
Schatten-IT als Sicherheitsrisiko
Doch die unkoordinierte Beschaffung von Soft- und Hardware macht nicht nur betriebswirtschaftlich wenig Sinn – sie birgt auch erhebliche Sicherheitsrisiken: Denn zum einen greifen bei der unkontrollierten Nutzung von Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) die klassischen Backup-Konzepte in Unternehmen nicht mehr, und es besteht die Gefahr, dass Daten unwiederbringlich verloren gehen. Zum anderen unterlaufen Cloud-Anwendungen, die nicht registriert sind, oft die Governance- und Compliance-Regeln im Unternehmen und bieten Angriffspotenzial für Hacker. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei der Nutzung von öffentlichen Cloud-Diensten vertrauliche Informationen nach außen dringen.
Herausforderung Multi-Cloud
Schatten-IT ist also weder sinnvoll noch erwünscht. Doch welche Möglichkeiten haben CIOs, diesen „Wildwuchs“ einzudämmen? IT-Chefs, die immer „Nein“ sagen oder nur einen bestimmten Cloud-Anbieter für das Unternehmen zulassen, werden erfahrungsgemäß irgendwann übergangen. Deutlich mehr Erfolg verspricht es, gezielt auf Multi-Cloud-Strukturen zu setzen. Allerdings stellt das gerade für mittelständische Unternehmen eine enorme Herausforderung dar. Denn die IT-Verantwortlichen müssen nicht nur geeignete Cloud-Services auswählen, integrieren und bereitstellen, sondern auch ein Netzwerk zu den verschiedenen Providern aufbauen sowie Sicherheitskonzepte und -maßnahmen erarbeiten, implementieren und regelmäßig aktualisieren. Eine Aufgabe, die insbesondere für mittelständische Unternehmen nur schwer zu stemmen ist.