Bei den technischen Daten ist das Motorola zwar sicherlich kein Flaggschiff-Killer, muss sich aber auch nicht verstecken. Angetrieben wird es von einem Qualcomm Snapdragon 710 mit acht Kernen und 2,2 GHz Taktfrequenz, der aktuell den Einstieg in Qualcomms SoC-Oberklasse markiert. Ihm stehen ordentliche 6 GByte Arbeitsspeicher sowie 128 GByte Flash-Memory zur Seite. Da es keinen Steckplatz für MicroSD-Speicherkarten gibt, kann dieser nur über die Cloud erweitert werden. Auch hinsichtlich der Foto-Funktionen setzt das Razr 2019 eher auf Reduktion. Es gibt nur eine Hauptkamera, die mit 16 Megapixeln auflöst, die laut Hersteller aber dank dem farbausgleichenden Dual-LED-Blitz (CCT) und einem speziellen Nachtmodus auch bei wenig Licht noch brauchbare Ergebnisse liefern soll. Für Videotelefonate und Selfies steht zudem noch eine Frontkamera mit 5 Megapixeln zur Verfügung.
Zu den weiteren Features gehören ein Ultraschall-Fingerabdrucksensor, ein Akku mit 2510 mAh mit Schnelladefähigkeit, ein Lautsprecher und vier Mikrofone. Für die Konnektivität stehen Bluetooth 5.0, NFC, Dual-Band-WLAN 5 (802.11 ac) sowie ein USB-3.0-C-Port bereit. Das Motorola Razr 2019 setzt auf eine eSIM. Darüber hinaus macht ein spezielles Coating das Gerät laut Motorola resistent gegenüber Spritzwasser machen.
Auf den Markt kommen soll das neue Razr noch im Dezember in den USA und einigen ausgewählten europäischen Märkten. Als Preis stellt sich Motorola 1.500 US-Dollar vor. Die Details für den deutschen Vertriebsstart, der in den ersten Monaten des neuen Jahres erfolgen soll, wurden bislang noch nicht genannt.
Ob dieser eigene Weg Motorola noch einmal zum Erfolg verhelfen kann, muss sich dennoch erst zeigen. Denn letztlich berührt das Konzept auch eine gesellschaftliche Frage: Muss es immer mehr, größer und schneller sein, wie bei Autos, oder gelingt eine Trendwende, mit der Ausgewogenheit und Effizienz wieder wichtiger werden als protzendes Gehabe. Zumindest dürfte Motorola mit diesem Konzept und zum aktuellen Zeitpunkt deutlich bessere Erfolgsaussichten haben, als mit der versuchten Wiederbelebung der Razr-Familie mit dem »Razr i« mit Intel-SoC vor sieben Jahren.