Steffen Probst, Business Development Manager bei Cisco: „Seit Ende der 90er Jahre hat sich MPLS in Carrier-Netzen etabliert. Technologische Voraussetzung dafür war die Kombination aus Carrier-Grade-Verfügbarkeit und Service-Flexibilität. Damit konnte die anstehende Aufgabe der Konvergenz bewältigt werden. Half MPLS zu Beginn vor allem, die Limitierungen hinsichtlich der Skalierbarkeit vorhandener Framerelay-, ATM- und X.25-Netze zu beseitigen, entwickelte sich diese Technologie schnell zu einem der wichtigen Bausteine von Next Generation Networks. Eine der entscheidenden Voraussetzungen dafür war die integrierte MPLS-Control-Plane. Diese ermöglicht innerhalb von kurzer Zeit die Implementierung verschiedener Services wie Layer- 2- und Layer-3-VPNs bis hin zum Transport von ATM- und PDH/SDH-Verbindungen über MPLS. Als aktuelle Trends im Bereich MPLS sind der immer breitere Einsatz von Ethernet und die Annäherung von MPLS und optischem Transportnetz zu nennen. Auch hier spielt die Control-Plane mit der absehbaren Entwicklung hin zu G-MPLS eine entscheidende Rolle. Kostenoptimierend aber ist vor allem die Integration von DWDM-Interfaces in die MPLS-Carrier- Switches und Router. Dadurch können Platzbedarf und Komplexität der Transportnetze entscheidend reduziert werden.
Sowohl absehbare Standards wie T-MPLS und PBB-TE, als auch das proprietäre PBT tragen dem Trend zum Ende-zu- Ende-Einsatz des Ethernetprotokolls in Provider-Netzen Rechnung. Abzuwarten bleibt allerdings, inwieweit sich Kosteneinsparungen durch die Auslagerung der Control- Plane aus den Netzelementen in separate Serversysteme realisieren lassen. Ein echter Vergleich wird erst möglich sein, wenn die jetzige Einschränkung dieser drei Technologien, nur Punkt-zu-Punkt-Dienste, nicht aber Punkt-zu-Multipunkt und Multipunkt- zu-Multipunkt-Dienste anbieten zu können, beseitigt und die Interoperabilität mit IP/MPLS-Netzen hergestellt ist.“