Ein Expertenkommentar von Jürgen Städing, Vice President Products bei Nfon.
Jürgen Städing, Vice President Products bei Nfon: "Geht es jetzt wirklich los mit dem 'Übernetz', auf das wir seit 20 Jahren warten und das alles auf einen Transportlayer konvergieren soll? So wie es aussieht, wird es ernst für das alte ISDN-Netz und noch viel ernster wird es für die Kunden! Denn deren Kommunikation hängt noch immer zum allergrößten Teil am ISDN-Netz. Wissen die Kunden eigentlich, was da auf sie zukommt, ist ihnen klar, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden und dass sie sich dann schnell nach einer Alternative umschauen müssen, dass sie eben diese nicht auf dem Silbertablett serviert bekommen? Denn dafür sind die Kommunikationslösungen, die heute am ISDN-Netz bei den Kunden vor Ort stehen, zu vielfältig, als dass es eine einfache Alternative für alle geben kann. Jeder ist da individuell oder doch nicht?
Mit Sicherheit hat jeder Kunde seine Präferenzen. Fokus ist Mobility, die sollte einfach und funktionell dabei sein, und es sollte möglichst ein deutscher Anbieter sein, denn die 'üblichen' Indus-triespione will auch keiner in seiner Kommunikation haben, sei es in der VoIP-Telefonie oder bei UCC – insbesondere wenn ich als Unternehmen von meinen Ideen und der Vorreiterrolle in meiner Branche lebe. Aber wie viele deutsche Hersteller für TK gibt es noch, die hier im Lande entwickeln, den Service erbringen und auch noch innovativ sind? Die Carrier setzen immer stärker auf TK-Lösungen, die im Ausland entwickelt worden sind. Hier gibt es klare Lieblinge der Carrier, nur vergessen sie, wo sie herkommen und wollen gleichzeitig mit 'Made in Germany' werben. Fast alle klassischen TK-Hersteller sind mittlerweile im Besitz ausländischen Unternehmen und Entwickeln auch dort. Wer sind bis 2018 die Gewinner und wer die Verlierer? Kann UCC aus der Cloud dabei eine Lösung sein?"