Markt steht vor finalen Hürden

Nur maßgeschneiderte UCC-Lösungen überzeugen

16. Oktober 2015, 12:07 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue Strukturen etablieren

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Neben den zentralen Telefoniefunktionen kommen auch Videokonferenzen langsam in Fahrt
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Für Systemhäuser ist es im Fall von Unified Communications-Projekten wichtig, die Geschäftsprozesse der Kunden genau zu kennen und als Berater und nicht nur technischer Dienstleister aufzutreten. Beispielsweise stellt der Ausfall einer bestehenden TK-Anlage oder ein Wechsel im Zuge der All-IP-Umstellung einen hervorragende Zeitpunkt dar, um Unternehmen auf die Möglichkeiten einer UC- oder UCC-Lösung hinzuweisen und Funktionen über die Telefonie hinaus anzubieten. Gerade bei größeren Kunden sollten hierbei die IT-Verantwortlichen nicht die einzigen Ansprechpartner bleiben. Oft ist es erforderlich, zur Geschäftsleitung oder in die Abteilungen zu gehen, eine Bedarfsanalyse durchzuführen und dabei auch Bedenken nicht außer Acht zu lassen - beispielsweise gegenüber einer möglichen Präsenzfunktionen. Mitarbeiter könnten diese im schlimmsten Fall als Überwachungsaufruf für die Chefetage verstehen. »Datenschutz und Sicherheit spielen in der heutigen Zeit immer eine Rolle und müssen auch bei UCC bedacht werden«, erklärt Steffen Ebner, Vice President Systems & Solutions bei Komsa.

Datenschutz ist aber nicht die einzige Herausforderung, die es zusammen mit der Belegschaft zu meistern gilt. Die Arkadin-Studie hat unter anderem ergeben, dass sich 50 Prozent der befragten Mitarbeiter dagegen stemmen, gewohnte Arbeitsformen aufzugeben. 41 Prozent wollen hingegen nicht auf ihre derzeitigen technologischen Tools verzichten. Die Umfrageergebnisse wertet Arkadin als Beweis für die Bedeutung eines nutzerorientierten UC-Ansatzes, der gewährleistet, dass die Mitarbeiter die produktivitätssteigernden Vorteile von Collaboration- und Kommunikationsanwendungen erkennen.

Immer mehr Cloud

Nicht nur die Lösung und ihre Funktionen sollten sich bestmöglich am Kundenwunsch ausrichten. Auch das Vertriebsmodell spielt eine entscheidende Rolle. Immerhin können sowohl Unternehmen als auch Fachhändler heutzutage wählen, ob die UCC-Anwendungen auf der eigenen Infrastruktur, im Provider-Rechenzentrum oder auf eventuell vorhandenen Servern des IT-Partners laufen soll. Derzeit gibt es noch einen klaren Schwerpunkt: Wie Ebner von Komsa gegenüber CRN erklärt, ist ein Hauptteil der Lösungen On-Premise, also direkt auf den Servern und Netzwerken des Kunden untergebracht. Allerdings sollen die Umsätze mit Cloud-gestützten UC- und VoIP-Lösungen deutlich zulegen – von weltweit rund acht Milliarden Dollar im Jahr 2013 auf 12 Milliarden US-Dollar bis 2018, wie die Markanalysten von Infonetics Research errechneten. »Während die Verkäufe von On-Premise-PBX-Systemen in den letzten Jahren stagnierten und zurückgingen, wächst der Markt für Cloud-Services weiter, da Unternehmen weltweit gehostete Alternativen suchen«, sagt Diana Myers, Principal Analyst für VoIP, UC und IMS bei Infonetics Research.

Dass Firmen mittlerweile immer mehr Interesse an Cloud-Kommunikationslösungen haben, zeigt auch eine Studie der Consultants von PAC. Demnach sehen sich 61 Prozent der befragten Unternehmen als Cloud-affin – nutzen, planen oder diskutieren derzeit schon entsprechende UCC-Lösungen im Workplace-Umfeld. E-Mail-, Document Sharing- und Conferencing-Anwendungen würde heute bereits von mehr als jedem fünften Unternehmen aus der Wolke bereitgestellt. »Die Akzeptanz für ein kollaboratives Arbeiten aus der Cloud wächst, aber die Lösungen müssen flexibel, leistungsfähig und vor allem sicher sein«, sagt Volkmar Rudat, Vice President Direct Marketing, Central Europe bei Unify. Darüber hinaus würden IT-Entscheider intelligente Migrationskonzepte erwarten, die bestehende Investitionen einbeziehen und unterschiedliche Elemente integrieren.

Bei diesen Voraussetzungen können Ansatz können Cloud-Lösungen einige entscheidende Vorteile bieten, sind sie doch flexibel skalierbar und oft leichter in der Wartung zu handhaben als beispielsweise On-Premise-Systeme. Hinzu komme, dass der Kunde letztendlich nur das zahlt, was er auch wirklich nutzt, wie Crueger erklärt. Nicht zuletzt aus diesen Gründen bleibe es für Systemhäuser nicht aus, sich lieber früher als später mit dem Thema auseinanderzusetzen, auch wenn der Swyx-Vertriebsleiter nicht davon ausgeht, dass in absehbarer Zeit alle Telekommunikationslöungen aus dem Rechenzentrum kommen. Nichtsdestotrotz gilt: »Der Reseller ist auch beim Cloud-Vertrieb ein essentieller Bestandteil«, sagt der Swyx-Vertriebsleiter.


  1. Nur maßgeschneiderte UCC-Lösungen überzeugen
  2. Neue Strukturen etablieren
  3. Vertriebsumbruch

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