Das HR-Softwareunternehmen Personio hat den Early-Access von Personio Payroll für KMU gestartet. Dabei handelt es sich um ein tief in das HRIS von Personio integriertes Lohn- und Gehaltsabrechnungssystem, das Payroll- und HR-Prozesse miteinander verbindet. Das ermöglicht die Abrechnung in Echtzeit.
Personio Payroll soll HR-Teams und Abrechnungsverantwortlichen, auch im Zusammenspiel mit Steuerberatungen, den Stress und Druck des hochkomplexen Abrechnungsprozesses abnehmen und sicherstellen, dass alle Entgeltdaten auf Anhieb korrekt sind und jederzeit rechtskonform abgerechnet werden kann. Der Echtzeit-Datenabgleich zwischen HRIS und Payroll ermögliche dabei laut Anbieter eine kontinuierliche Datenvalidierung und stelle die Abrechnung in Echtzeit zur Vorschau zur Verfügung, so dass entgeltrelevante Daten mit Gewissheit geändert werden könnten.
Europa und insbesondere Deutschland gehören zu den Regionen mit der weltweit höchsten Komplexität bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung. Die Mehrheit an Unternehmen lagert diese daher an externe Anbieter aus, um die Einhaltung von regulatorischen Vorgaben zu gewährleisten – was zeitaufwendig, teuer und mit vielen Kommunikationsschleifen verbunden ist.
Laut einer aktuellen Umfrage von Personio (siehe Hauptergebnisse oben) verbringen 45 Prozent der Abrechnungsverantwortlichen mindestens drei volle Arbeitstage pro Monat damit, die Abrechnung vorzubereiten, Änderungen zu prüfen oder Fehler zu korrigieren. Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) sind regelmäßig mit Problemen wie falschen Berechnungen oder versäumten Fristen konfrontiert. Ganze 44 Prozent geben an, dass Mitarbeitende mehrfach pro Jahr fehlerhafte Abrechnungen beanstanden.
Bestehende Lösungen für KMUs würden zudem laut Personio keine tiefgreifende Integration mit HR-Systemen bieten. Da ein Großteil der relevanten Lohn- und Gehaltsabrechnungsdaten jedoch in HR-Systemen gespeichert ist, sei dies von entscheidender Bedeutung. Mit Personio Payroll werde durch die Synchronisation und den automatisierten Abgleich von Personal- und Gehaltsdaten aufwendige Datentransfers, manuelle Eingaben und Überprüfungen erspart und der Gehaltsabrechnungsprozess beschleunigt.
Die eingebaute Compliance und automatische Datenvalidierung beschleunigen den Gehaltsabrechnungsprozess durch den direkten Abgleich mit den im HRIS von Personio gespeicherten Informationen. Aufgetretene Fehler werden in Echtzeit angezeigt: Gibt ein Mitarbeiter etwa keine Steuer-ID an, wird er sofort vom System auf die in diesem Fall notwendige Steuerklasse hingewiesen, wodurch später keine Korrektur mehr durch Dritte erforderlich ist. Verantwortliche können ab sofort zu jedem Zeitpunkt im Abrechnungszyklus Änderungen vornehmen und deren direkte Auswirkung auf Lohnscheine einsehen. Der Abschluss der Gehaltsabrechnung kann dadurch in Minuten und nicht mehr wie zuvor in Tagen durchgeführt werden.
Personio Payroll ergänzt Personios bestehende Angebote im Bereich der Gehaltsabrechnung: Über 8.000 Kunden würden schon heute die vorbereitende Entgeltabrechnung nutzen und viele davon auch die DATEV-Schnittstelle zur Übermittlung entgeltrelevanter Informationen und Auswertungen. Diese Schnittstelle zu den weit verbreiteten Systemen DATEV LODAS und Lohn & Gehalt werde weiterhin ausgebaut und profitiere von den Entwicklungen im Rahmen von Personio Payroll.
Da Steuerberatungen im Lohn- und Gehaltsabrechnungsprozess vieler KMUs eine zentrale Rolle spielen, steht Personio nach eigenen Angaben für seine Softwareentwicklungen in diesem Bereich mit Steuerberatungsvertretenden in regelmäßigem Austausch. Durch enge Partnerschaften mit über 500 Steuerberatungen komplementiere Personio sein Produktportfolio im Lohn- und Gehaltsbereich, um gemeinsam das für jeden Kunden passende Set-up anbieten zu können.
Personio Payroll ist seit 27. April in Deutschland über das Early-Access-Programm verfügbar. Interessenten können sich ab sofort auf der Webseite des Anbieters registrieren. Die allgemeine Verfügbarkeit ist noch für 2023 geplant. Personio Payroll soll anschließend in weiteren europäischen Ländern ausgerollt werden und damit mittelfristig auch die Lohn- und Gehaltsabrechnung über verschiedene Länder hinweg ermöglichen.