Verzögerung bei neuen Produkten

RIM räumt Schwierigkeiten ein

20. Juni 2011, 11:22 Uhr | Folker Lück
Problemfall RIM: Vorstand Jim Balsillie lächelt derzeit wohl nur für Pressefotografen (Foto: RIM)

Nach dem düsteren Ausblick hat Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) angekündigt, Stellen abzubauen. Konzernvorstand Jim Balsillie vertröstet die geschockte Börse auf das Jahresende.

Gewinnrückgang im ersten Quartal, weniger Umsatz als erwartet, Verzögerungen bei Produktneueinführungen und ein schlechter Ausblick auf das laufende zweite Quartal: RIM hat am vergangenen Freitag kräftig am Aktienmarkt verloren und gehörte mit einem Rückgang der Aktien von über 20 Prozent zum Spitzenverlierer an der US-Börse Nasdaq. Die zeitgleiche Ankündigung von Vorstand Jim Balsillie über ein Kostensenkungsprogramm verpuffte wirkungslos. Wie viele Stellen der Blackberry-Hersteller wo streichen will, ist noch nicht bekannt.

Balsillie versuchte Zuversicht auszustrahlen: Er glaube, dass RIM mit der Einführung neuer Produkte in den nächsten Monaten und den angekündigten Kostensenkungen gegen Ende des Geschäftsjahres wieder stark wachsende Gewinne sehen werde. Zuvor musste der Manager aber eingestehen, dass sich die Einführung neuer Produkte bis in den späten August verzögern und RIM daher für das zweite Quartal niedrigere Umsätze als ursprünglich geplant erzielen werde. Bereits im ersten Quartal ließ der Umsatzanstieg nach, so Balsillie. Ein Indiz dafür, dass die Konkurrenz aufholt - allen voran Apple.

RIM hatte im ersten Quartal des laufenden Fiskaljahres 13,2 Millionen Handys ausgeliefert. Das Tablet Blackberry Playbook, ging seit dem Verkaufsstart im April in den USA 500.000 Mal über den Ladentisch. Zwar hat der erste Tablet-PC von RIM, der seit wenigen Tagen auch im deutschen Markt erhältlich ist, in den USA keine berauschenden Kritiken erhalten. Aber angesichts der respektablen Absatzahlen in der kurzen Zeit könnte sich die Modellreihe tatsächlich als Hoffungsträger für RIM herausstellen.

RIM hatte im ersten Quartal des Fiskaljahres 2012, das am 28.Mai 2011 endete, einen Umsatz von plus 16 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Der Nettogewinn sank zum Vorjahresquartal um 9,6 Prozent auf 695 Millionen Dollar.


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