Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl von benötigen IP-Adressen, wächst die Dringlichkeit der Einführung von IPv6 Tag für Tag. Aktuell können insbesondere Mobilfunk-Provider den Bedarf nach IP-Adressen für die steigende Anzahl von Endgeräten wie Smartphones oder Table PCs nur unter Zuhilfenahme verschiedener technischer Tricks wie zum Beispiel Carrier-Grade-NAT (CGN) realisieren. CGN ermöglicht es, mehrere IP-Mobilfunk-Endgeräte hinter einer offiziellen IP-Adresse zu betreiben. Der Einsatz von CGN ist bei Mobilfunk-Providern einerseits mit hohen Kosten verbunden, und andererseits kann auch diese Technologie keine beliebige Anzahl von IP-Adressen „herbeizaubern“.
Darüber hinaus ergeben sich auch im Geschäftskundenumfeld Probleme, sobald für verschiedene Anwendungen wie zum Beispiel VPN-Verbindungen offizielle IP-Adressen zwingend benötigt werden.
Unabhängig von der Tatsache, dass „Übergangtechnologien“ wie CGN ihre ganz eigenen Probleme und auch beträchtliche Kosten mit sich bringen, bedeuten sie für den Provider dennoch einen erheblichen Zeitgewinn im Hinblick auf den IPv6-Einführungstermin. Damit erklärt sich auch die Tatsache, dass aktuell noch keiner der großen Internet-Service-Provider – unabhängig ob im Festnetz oder im Mobilfunknetz – IPv6 flächendeckend eingeführt hat oder zumindest einen verlässlichen Termin für die Einführung nennt. Allenthalben hört man lediglich: „Wir arbeiten intensiv daran“.