Die Anforderungen der Konsumenten an individualisierte Produkte verändern nahezu alle Branchen. Industrieunternehmen mit Serviceabteilung werden zu Dienstleistungsunternehmen mit Produktion. Siemens zeigte auf der SPS IPC Drives konkrete Kundenanwendungen.
Unter dem Motto „Driving the Digital Enterprise“ zeigte Siemens integrierte Anwendungen, mit denen Kunden Produktionssysteme und Fertigungsprozesse über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte und Anlagen optimieren können. Dabei entwickelt Siemens gemeinsam mit Kunden aus der diskreten Fertigung wie auch aus der Prozessindustrie neue Lösungen für Anlagen- und Fertigungsprozesse.
„Wir treiben den digitalen Wandel aktiv voran. Mit der strategischen Allianz mit Bentley Systems und der geplanten Akquisition von Mentor Graphics bauen wir unser Portfolio für Industriesoftware kontinuierlich weiter aus“, sagte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands bei Siemens auf der SPS IPC Drives 2016. „Durch die Kooperation mit Bentley erweitern wir unser Industriesoftware Ecosystem von 2D- zu 3D-Lösungen. Damit heben wir das Simulationsportfolio unseres Digital Enterprise Angebots auf eine ganz neue Ebene. Wir realisieren damit konsequent unsere Vision eines „Digital Twin“ von der virtuellen Planung bis zum realen Produkt.“ Die angekündigte Übernahme von Mentor Graphics erweitert das Angebot von Siemens um Lösungen für das Design, die Simulation und die Produktion von elektrischen und elektronischen Systemen.
Grundlage und Voraussetzung für datenbasierte industrielle Services ist MindSphere – das cloud basierte, offene Internet-of-Things-Ecosystem von Siemens. „Wir bauen das Ecosystem von MindSphere konsequent weiter aus und freuen uns, Microsoft mit ihrer Cloud-Plattform Azure als Partner ankündigen zu können“, sagte Helmrich. Kürzlich wurden bereits Atos und Accenture als Partner im MindSphere-Ecosystem bekanntgegeben.
Als offene Cloud-Plattform für Anwendungen in der Industrie eröffnet Mindsphere die Anbindung von Geräten und Plug-and-Play-Konnektivität über offene Standards. Sie bietet Datenanalyse, vielfältige Konnektivität, Werkzeuge für Entwickler, Applikationen und Services. Mindsphere unterstützt die Kunden beim Auswerten und Nutzen ihrer Daten, um neuartige Einblicke zu erhalten. So können sie die Leistung ihrer Betriebsmittel für maximale Verfügbarkeit optimieren. Mindsphere ermöglicht darüber hinaus völlig neue Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel den Verkauf von Maschinenstunden, während der Nutzer etwa von einem transparenten Pay-per-use-Preismodell profitiert. „Mit der Etablierung von Mindsphere haben wir eine starke Infrastruktur und somit die Grundlage und Voraussetzung für datenbasierte industrielle Services geschaffen“, sagte Helmrich. „Und wir treiben den Ausbau von Mindsphere als Basis neuer digitaler Geschäftsmodelle für Industrieunternehmen weiter voran.“ In der „Mindsphere-Lounge“ auf dem Siemens-Stand – einem über 400 m² großen Bereich – präsentierten Siemens und Partner-Unternehmen ihre Ideen und Anwendungen. Zudem erfahren die Besucher, wie einfach sich Maschinen und Produktionsanlagen mithilfe von Totally Integrated Automation an Mindsphere-Anwendungen andocken lassen.