Kommentar: Skype und Lync von Microsoft

Skype, der Gebührenkiller

6. August 2012, 13:35 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Mathias Hein, Consultant

Was immer Microsoft im Bereich von Skype und Lync macht, muss vom Markt beachtet werden. Man kann diese Entwicklungen nicht ignorieren. Skype und Lync haben die Kraft die bekannten Geschäftsmodelle des ITK-Markts nachhaltig zu stören. Dabei ist es egal, ob die Umsätze aus dem Verkauf von Carrier-Services, Hosted-Services oder TK-Anlagen erzielt werden. Der webbasierte Telefondienst Skype hat jetzt eine ernsthafte Geschäftslösung vorgestellt, die Firmenkunden reichlich Geld sparen kann. Denn "Skype Connect" ermöglicht eine simple SIP-Anbindung für Telefonanlagen.

Analysieren wir den Dienst Skype-Connect, dann stellen wir sehr schnell fest, dass es sich bei diesem Dienst im Grunde genommen um einen klassischer SIP-Trunk handelt. Zur Verdeutlichung: Als einen SIP-Trunk bezeichnet man einen Kanal über den in öffentliche Netze Telefon- oder Videoverbindungen aufgebaut werden können. Die Skype-Clients stehen derzeit nur für Desktop- und mobile Geräte zur Verfügung. Aus diesem Grund wird der Begriff Skype-Connect auch noch nicht mit einem echten SIP-Trunk verknüpft. Die vielen Millionen weltweiten Skype-Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, sich über ihre Skype-Clients auch in ihren Unternehmen über die Skype-Connect-Service mit quasi jedem anderen Skype-Nutzer oder über Gateways mit jedem Festnetz- oder Mobiltelefon zu verbinden.

Derzeit arbeitet Microsoft an der Integration von Skype in Lync. Diese beiden unterschiedlichen Geschäftsbereiche von Microsoft ergänzen sich gegenseitig. Ich kenne zwar nicht die Roadmap von Microsoft und auch nicht deren detaillierte Planung, aber die Integration von Skype in Lync macht für mich durchaus Sinn. Im Grunde genommen sind sich Skype und Lync sehr ähnlich.

Microsoft hat inzwischen bei Skype die Sicherheit wesentlich verbessert. Skype-Connect bietet im Bereich der SIP-Trunks (mit 1 zu 300 parallelen Kanäle beziehungsweise gleichzeitigen Sessions) auch das entsprechende Preismodell an. Will ein Unternehmen den Dienst Skype-Connect nutzen, muss es die entsprechenden Telefonminuten bei Skype im Voraus erwerben. Skype-Connect sorgt dafür, dass ausgehende Anrufe über das Skype-Netzwerk geroutet werden und eingehende Anrufe in der Unternehmens-Infrastruktur landen und die richtigen Teilnehmer erreichen. Anrufe zu öffentlichen Telefonnummern und mobilen Telefonen werden über Skype-Connect bis zu 60 Prozent preiswerter. Der wesentliche Unterschied zur traditionellen Telefonanbindung besteht bei Skype-Connect darin, dass Skype keine Notrufdienste bietet. Je nach Nutzung von Skype-Connect fallen folgende Gebühren an:

  • Für alle ausgehenden Anrufe per Skype-Connect an Handys und Festnetztelefone berechnet Skype eine Minutengebühr. Anrufe werden auf die ersten 30 Sekunden aufgerundet und anschließend in 6 Sekunden-Intervallen abgerechnet.
  • Wenn häufig in die USA angerufen wird, lässt sich mit einem USA-Minutenkontingenten ein weiterer Sparvorteile nutzen. Jedes Kontingent besteht aus 5.000 Minuten pro Monat für Anrufe an Festnetztelefone und Handys in den USA.
  • Für jedes SIP-Profil fällt eine monatliche Skype-Connect-Kanalabonnementgebühr basierend auf der Anzahl der simultanen Gesprächskanäle an, die für das SIP-Profil gekauft werden müssen.
  • Für jede Online-Nummer wird eine Monatsgebühr berechnet.

Alle eingehenden Skype-Anrufe per Skype-Connect sind kostenlos.

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