Carrier-Infrastruktur

Telefónica investiert in Netzwerk-Virtualisierung

12. Mai 2014, 14:26 Uhr | Markus Oliver Göbel, External Communications, Telefónica Germany & Markus Kien, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Herausforderungen für den CTO & Wie Kunden von der Virtualisierung profitieren

funkschau: Welches ist die größte Herausforderung für Sie als CTO bei der Umstellung der Telefónica-Netze?
Blanco: Unsere Kunden auf der ganzen Welt erwarten jedes Jahr mehr für dasselbe Geld, wenn es um Übertragungsgeschwindigkeiten, Netzqualität und attraktive Angebote geht. Deswegen muss Telefónica seine Services immer effizienter bereitstellen und genau dafür setzen wir auf die Virtualisierung. In den kommenden Jahren werden die Kunden ein engmaschiges Mobilfunknetz mit LTE-Advanced und Glasfaser bis in die Häuser sowie auf allen Netzebenen erwarten.

Telefónica setzt deshalb auf die neuesten Techniken, um den Rollout dieser neuen Hochgeschwindigkeitsnetze zu beschleunigen. Zusätzlich konzentrieren wir uns darauf, unsere Festnetze und Mobilfunknetze zu integrieren, wo immer das möglich ist. Das ist beispielsweise nötig für die Errichtung von Small-Cells in großstädtischen Gebieten mit hoher Nachfrage nach mobilen Daten sowie für die kosteneffiziente Bereitstellung von mobilem Breitband auf dem Land. Zusätzlich arbeiten wir an der Eingliederung von WLAN und anderer Funktech-niken in unsere Angebote als Netzbetreiber, besonders in den Ländern, wo wir nicht besonders viel Spektrum haben. All diese Initiativen dienen der Senkung unserer Betriebskosten und sie werden durch die Virtualisierung von Netzwerk-Funktionen schneller ermöglicht.

funkschau: Wie lang wird die Umstellung auf Virtualisierung und Unica dauern?
Blanco: Wir haben unsere neue Initia-tive im Februar auf dem Mobile World Congress angekündigt. Bis Juni wird Unica sich vom Proof-of-Concept bis zum echten Deployment entwickeln. Unser Ziel ist es, bis 2016 mehr als 30 Prozent unserer Infrastruktur damit zu managen. Wir haben schon jetzt viele Möglichkeiten, die Virtualisierung einzusetzen, beispielsweise beim SDN und der Virtualisierung von Netzwerkfunktionen oder auch im Home-Location-Register und bei den DNS-Servern. Es gibt Pläne für das IMS sowie Konzepte für die Virtualisierung von DSL-Routern in den Häusern unserer Kunden sowie der Zugangsknotenpunkte für Mobilfunk und Festnetz. Mit diesen Maßnahmen kann Telefónica seine vielfältige Netzinfrastruktur, die viele Länder und verschiedenste Telekommunikationsunternehmen umfasst, sehr schnell vereinfachen.

funkschau: Wie können Ihre Kunden von der Virtualisierung profitieren und was haben Provider oder Over-The-Top-Anbieter (OTT) davon?
Blanco: Bei Telefónica und anderen Netzbetreibern geht der Trend heute weg vom reinen Traffic-Carrier und hin zum "Application Enabler". Das bedeutet: Unser Fokus liegt immer auf den Kunden. Wir verkaufen ihnen keine Netz-Kapazitäten mehr, sondern genau die Services, die sie benötigen. Dafür setzen wir die Cloud auf allen Infrastruktur-Ebenen ein. Sie macht unsere Services überall verfügbar, damit sie in Madrid genauso gut funktionieren wie in Rio oder Shanghai. Selbst Mobilfunk-Antennen lassen sich heute größtenteils virtualisieren und wir müssen nur noch ausreichend Server-Kapazitäten an den wichtigsten Standorten bereitstellen.

Der größte Vorteil für die Kunden liegt aber darin, dass unsere Services robust sind, weil wir sie End-to-End kontrollieren können. Telefónica gehören bereits Zugangsnetze in vielen wichtigen Ländern und nun setzen wir auf den Ausbau unserer Rechenzentren. Davon können auch die großen Internet-Unternehmen nur träumen. Sie haben zwar die Rechenzentren und interessante Services, aber die Netze haben sie nicht in der Hand. Ähnliches gilt auch für Provider und OTT-Anbieter: Wir bieten ihnen die höchstmögliche Qualität an, mit der sie sich von der Konkurrenz abheben können. OTT-Services lassen sich also auch durch die Telko-Industrie monetarisieren und wir können gemeinsam vorteilhafte Partnerschaften eingehen.

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