Software gesteuertes Netz

Telekom startet Weltnetz-Angebot für Unternehmen

21. September 2017, 10:18 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das ngena-Netz

Smart SD-WAN basiert auf dem Partnermodell von ngena, der Next Generation Enterprise Network Alliance, zu der sich die Deutsche Telekom gemeinsam mit ihren Gründungspartnern CenturyLink, Reliance Jio und SK Telekom Anfang 2016 zusammengeschlossen hatte. Der Allianz gehören inzwischen weitere Telekommunikationsanbieter an, die ihre eigenen Netze über eine zentrale Plattform zu einer weltumspannenden Infrastruktur verbinden. Darunter Altice mit SFR und Portugal Telecom, Neutrona, PCCW Global sowie die Technologiepartner Cisco, Comarch und Equinix. Weitere Partner werden zeitnah folgen.
 
ngena-Geschäftsführer Marcus Hacke sagt: „Der Angebotsstart der Telekom ist ein wichtiger Meilenstein für unser junges Unternehmen. Wir sorgen dafür, dass ngena immer mehr Telekommunikationsanbieter weltweit miteinander verbindet. Dafür bauen wir unser eigenes Netzwerk und die Zugangsknoten weltweit aus. Die ersten Netzknoten in Deutschland, USA, China und Südkorea sind bereits aktiv. Bis Ende des Jahres sollen es dann etwa zehn sein, um die Regionen Nord- und Südamerika, Europa und Asien immer umfassender abzudecken.“

Neue Netzgeneration erleichtert weltweite Steuerung von Maschinen
Die Deutsche Telekom will mit dem Einsatz einer neuen Generation von Netzen Unternehmen auch die Steuerung von Industrieanlagen quer über den Erdball erleichtern. Bereits heute sind in Firmen Maschinen und Roboter intelligent vernetzt. Einkauf und Logistik, Vertrieb und Service – die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen ist digital. In Industrie 4.0-Firmen organisiert die sogenannte Smart Factory Fertigung und Logistik ohne menschliche Steuerung selbst. 40 Milliarden Euro will die deutsche Industrie bis 2020 in Industrie 4.0 investieren, sagt eine Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers.
 
Hintergrund: Software Defined Networks und Industrie 4.0
In der Industrie 4.0-Welt sind Maschinen, Einzelteile und Gegenstände mit Sensoren ausgestattet. Diese sammeln Daten, mit deren Hilfe der Weg des Produkts durch die Fertigungsanlagen und die einzelnen Arbeitsschritte ge-steuert wird. Immer mehr funkende Sensoren bedeuten aber auch immer mehr Datenverkehr, höhere Echtzeit-Anforderungen (Latenz) und erhöhten Bandbreitenbedarf. Hinzu kommen etwa angebundene ERP-Systeme (Enterprise Ressource Planning) mit Tausenden von Nutzern, Big Data-Analyseprogramme und Cloud-Dienste, die auf das Netz zuggreifen.
 
Die historisch gewachsenen Netzwerke der Provider sind diesen Anforderungen schon heute kaum noch gewachsen. Ein Grund: Netzwerkressourcen werden teilweise noch manuell zugeteilt. Das ist teuer und langsam – es dauert Tage, Wochen oder sogar Monate, bis eine zuverlässige Verbindung für den unternehmenskritischen Einsatz steht. Kein Administrator kommt den Datenströmen der Zukunft noch hinterher. Software Defined Networks (SDN) automatisieren das Konfigurieren von Einzelsystemen, indem sie die Administrationsarbeiten auf eine zentrale Management-Konsole verlagern. Daher sind SDNs Basis für eine neue Generation industrieller Produktionsnetze wie das von ngena. Gleiches gilt für die gerade beginnende Entwicklung von Industrienetzen auf dem kommenden 5G-Standard.

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