funkschau: Welche Funktionen und Teilaspekte einer UC-Lösung erfordern die meiste Kommunikation mit den Mitarbeitern?
Kirchner: UC-Projekte haben eine Mission: Geschäftsprozesse sollen vereinfacht, standardisiert und nachvollziehbar sein. Den Anwendern müssen die Vorteile dieser Standardisierung erläutert werden. Wenn Unternehmen und Anwendern verständlich wird, dass nicht nur einzelne Personen, sondern auch transparente Prozesse die Zufriedenheit von Kunden und Anwendern verbessern, wird sich die Akzeptanz der UC-Lösung erhöhen und die Anwender werden sie nutzen, um ihre gemeinsamen Ziele wie beispielsweise ein garantiertes Servicelevel zu erreichen. Die Anzeige der Präsenz zum Beispiel dient nicht der Überwachung der Anwender, sondern der verbesserten Kommunikation. Sie können so bspw. direkt erkennen, ob ein Kollege, den der Kunde sprechen will gerade verfügbar ist oder nicht. Auch Kollegen untereinander können je nach Präsenz-Status ihren bevorzugten Kommunikationskanal (Chat, Anruf, E-Mail oder Video-Chat) zur Kontaktaufnahme wählen. ITK-Geschäftsprozessintegration macht es in komplexen Prozessen möglich, Informationen einfach transparent bereitzustellen.
funkschau: Wird es mit der Generation Y und der steigenden Verbreitung von Diensten wie WhatsApp oder Skype im Privatbereich in Zukunft auch im Unternehmensumfeld einfacher, die Anwender zu überzeugen?
Kirchner: Affinität zu Technologie ist keine Eigenschaft, die ausschließlich der Generation Y zuzuschreiben ist. Diese Generation hat jedoch vermutlich in der Regel weniger Vorbehalte gegen persönliche Transparenz und die Verwendung von Ad-hoc-Kommunikation, da sie dies im privaten Umfeld täglich erleben und nutzen. Auch beruflich, als Anwender in Unternehmen fordern sie zunehmend die gleichen Chancen der Ad-hoc-Kommunikation wie im privaten Umfeld, um somit schneller und einfacher mit Kollegen und Kunden zu kommunizieren. Allerdings müssen sensible Unternehmensinformationen stärker geschützt werden als im privaten Bereich.
funkschau: Welche Rolle spielt letztlich die technische Umsetzung, um die Akzeptanz der Anwender zu gewinnen?
Kirchner: Die Usability der täglichen Arbeitswerkzeuge ist für die Anwender der Schlüssel zum Erfolg. Wenn neue Werkzeuge leicht handhabbar sind und ihnen einen erkennbaren Nutzen liefern, werden sie diese akzeptieren und gerne einsetzen. Die empfundenen Einstiegshürden sinken deutlich. Aus Unternehmenssicht sind offene Standards und sichere Protokolle entscheidende Kriterien. Sie tragen zur Sicherheit und zum Schutz sensibler Unternehmensinformationen bei.