Die meisten der abgewanderten Huawei-Kunden wechselten jedoch zu einem anderen chinesischen Anbieter. Xiaomi konnte seinen rasanten Aufstieg weiter fortsetzen und seine Verkaufszahlen im EMEA-Raum um 121,9 Prozent steigern. 13,4 Millionen verkaufte Smartphones bedeuten einen Marktanteil von 14,4 Prozent für Xiaomi. In Europa kommt das Unternehmen, auch dank des stetigen Ausbaus seines Vertriebsnetzwerks, inzwischen sogar auf 18,1 Prozent der gesamten Verkäufe. Ebenfalls stark entwickelte sich der hierzulande kaum bekannte Anbieter Transsion, zu dem Marken wie Tecno, Itel und Infinix gehören. Die Verkaufszahlen des chinesischen Konzern wuchsen IDC zufolge im dritten Quartal um 43,9 Prozent. In Afrika war Transsion damit Marktführer, im gesamten EMEA-Gebiet konnte das Unternehmen mit 12,4 Millionen verkauften Geräten und einem Marktanteil von 13,4 Prozent Apple überholen und sich auf den dritten Rang vorarbeiten.
Dabei profitierte Transsion allerdings auch vom negativen Sondereffekt bei Apple, das sein iPhone 12 in diesem Jahr erst etwas verspätet vorstellen konnte und somit nicht mehr wie in den Vorjahren vom Verkaufsstart am Ende des Q3 profitieren konnte. Angesichts dieser Tatsache ist es jedoch fast schon als Erfolg zu werten, dass Apple im gesamten EMEA-Raum mit 11,8 Millionen verkauften iPhones nur 0,2 Prozent weniger absetzen und in Europa sogar leicht zulegen konnte. Dennoch dürfte es spannend werden, ob es Apple schafft, im vierten Quartal wieder unter die Top-3 zu kommen. Für das Abschlussquartal rechnet IDC aufgrund der wieder verschärften Corona-Maßnahmen mit einer Stagnation des Marktes, die weiterhin vor allem den günstigen Anbietern aus China in die Hände spielen könnte. »In den nächsten Quartalen ist damit zu erwarten, dass eine ganze Reihe chinesischer Anbieter wie Oppo, Vivo, Realme und OnePlus an Bedeutung gewinnen werden«, so die Marktforscher.
Eine wichtige Rolle soll Apple dafür bei der Verbreitung der 5G-Technologie zukommen. Während die Verkäufe von Geräten mit dem neuen Mobilfunkstandard bisher nur leicht zulegen konnten, dürften die neuen iPhones, die im Gegensatz zum breiteren Portfolio der anderen Hersteller alle mit 5G-Chips ausgestattet sind, hier für einen kräftigen Schub sorgen.