Trotz dieser Vorteile ist es noch ein langer Weg bis die Videonutzung in den Unternehmen zum Alltag gehört. Weniger als 5 Prozent der Mitarbeiter nutzen im Durchschnitt in den Unternehmen regelmäßig ihre Tablets für Videokonferenzen. Weniger als 2 Prozent der potenziellen Nutzer der Unternehmen verwenden regelmäßig ihre Desktop-Videofunktionen und weniger als 1 Prozent der potenziellen Nutzer verwenden regelmäßig die Videokonferenzfunktionen auf ihren Smartphones.
Aus der oben genannten Umfrage geht jedoch hervor, dass in den kommenden Jahren die Videofunktionen sich durchsetzt. Die Ursache hierfür wird in der Verfügbarkeit einer verbesserten und einfacher zu bedienenden Videokonferenz-Software vermutet und der Tendenz zur Nutzung von Videokonferenzen für interne und externe Meetings. Die zunehmende Verwendung von ähnlichen Diensten im Consumer-Bereich (beispielsweise Facetime von Apple oder Skype von Microsoft) fördert zusätzlich die Nachfrage nach ähnlichen Funktionen im Unternehmen.
Die befragten Unternehmen, die keine Erhöhung der Investitionen im Bereich des Video-Conferencings planen, begründen dies mit der mangelnden Nachfrage nach Videofunktionen seitens der Nutzer. Weitere Argumente gegen die Beschaffung von Videosystemen sind der Mangel an verfügbaren Budgets und der fehlende Vorteil im Vergleich zu ähnlichen Funktionen im Bereich der Sprach- und/oder Web-Konferenzen. Nur 12,5 Prozent der befragten Unternehmen nennen die aktuellen Kosten der Videokonferenzprodukte noch als primären Grund für keine Beschaffung beziehungsweise einer ausbleibenden Kaufentscheidung dieser Systeme. Die rasch fallenden Kosten von Videokonferenzsystemen und die steigende Verfügbarkeit von Cloud-Angeboten werden die Anfangsinvestitionen zukünftig jedoch reduzieren.
Ein bisher weitestgehend unbeachteter Bereich für Videofunktionen sind die Geschäftsprozesse. Die Unternehmen wollen besonders in diesem Bereich in neue Videoprodukte investieren. 44 Prozent der befragten Unternehmen haben derzeit Pläne für spezifische Anwendungsfälle.
Fazit
Sind die zentralen Videokonferenzsysteme tot? Noch nicht, denn der Markt für Video-Conferencing-Anwendung wächst. Die Integration von Videoanwendungen in Desktops und mobilen Endgeräten stärkt auch den Markt für zentrale Videosysteme. Auch die wachsende Nutzung von Video im Consumer-Bereich erhöht in den Unternehmen das Interesse deutlich am Einsat.