Kommentar: Video-Conferencing

Video ist überall verfügbar, doch wer nutzt diesen Dienst?

22. August 2014, 11:45 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Kolumnist: Mathias Hein
© funkschau

Video-Conferencing ist inzwischen allgegenwärtig und hat sich von speziellen Videoräumen auch auf Desktops und auf mobilen Geräten etabliert. Zwangsläufig sollte die Nutzung dieses Kommunikationsmediums steigen, doch gilt dies auch im Unternehmensbereich?

Eine meiner großen Fragen lautet derzeit: „Führt die zunehmende Verbreitung von Desktop- und mobilen Video-Conferencing-Funktionen zur reduzierten Nachfrage nach zentralen Videokonferenzsystemen?“ Außerdem frage ich mich, ob tatsächlich jemand die Video-Conferencing-Funktionen von Unified-Communications beziehungsweise Web-Conferencing-Anwendungen derzeit im Unternehmen zur Verfügung stellt?

In diesem Sinne beantwortet die vom Marktanalysten Nemertes unter dem Titel „2014-15 Enterprise Technology Benchmark“ durchgeführte Studie einen Teil meiner Fragen. In den von Nemertes in mehr als 200 Unternehmen erhobenen Daten spiegelt sich die derzeitige verändernde Dynamik des Videokonferenzmarkts.

Entgegen der allgemeinen Vermutung, dass die Relevanz von zentralen Videokonferenzraumsystemen (speziellen Videoräumen) abnimmt, erweist sich in der Praxis genau das Gegenteil. Trotz der extrem hohen Wachstumsraten bei mobilen und Desktop-Videokonferenzsystemen besteht immer noch ein Bedarf an zentralen Videokonferenzsystemen. Nur etwa 7 Prozent der an der Umfrage beteiligten Unternehmen gaben an, dass diese ihre Investitionen in zentrale Videokonferenzsysteme reduzieren würden. Etwa 52 Prozent der befragten Unternehmen wollen in Zukunft sogar die Investitionen im Bereich zentraler Videosysteme noch ausweiten. Beim Rest der befragten Unternehmen bleiben die Investitionen weitestgehend unverändert.

Was treibt dieses Wachstum? Gemäß dem von Robert Metcalfe aufgestellten Gesetz: "Der Wert eines Telekommunikationsnetzes wächst mit der Anzahl der Benutzer." Dies trifft inzwischen auch auf das Thema „Video“ zu. Die Bereitstellung der Videofunktionen, ohne dass sich die Nutzer dafür in ein spezielles Videostudio begeben müssen, erhöht den Wert eines zentral installierten Videosystems. Darüber verbessern die Desktop-Videoanwendungen die Meetingkultur der an entfernten Orten angesiedelten Teilnehmer. Im Gegensatz zur Teilnahme an Meetings nur per Audio-Stream (Telefon) fühlen sich die Teilnehmer nicht als Personen zweiter Klasse, weil bei der Videoteilnahme die visuelle Interaktion mit anderen Meeting-Teilnehmern gewährleistet ist.

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