Drohnenmanagement trifft Kommunikationstechnologie: Zusammen mit dem Start-up H3 Dynamics will Avaya eine Luftaufnahme- und Echtzeit-Videoanalyse-Lösung für Rettungseinsätze in Nahost und Afrika entwickeln. In Deutschland baut Avaya hierzu die Partnerschaft mit Volaer.io aus.
Die gemeinsame Lösung von Avaya und H3 Dynamics, einem Start-up aus Singapur, beruht auf der Drohnenstation “Dronebox” von H3 Dynamics, einem Feldroboter, der an unterschiedlichen Orten aufgestellt werden kann, beispielsweise auf einem Dach, und von dort Drohnenmissionen autonom steuert. Die Station reagiert automatisch auf bestimmte Auslöser innerhalb bestehender Kamera- oder Sensornetzwerke und sendet bei Bedarf Kameradrohnen zum Einsatzort.
Über die Unified-Communications-Lösung “Avaya IXTM Workplace” mit Anruf-, Messaging-, Konferenz- und Kollaborationsfunktionen kann die Drohnenstation Videoaufnahmen einer Drohne live an Entscheidungsträger in Einsatzzentralen übermitteln. Zudem können Contact Center, die mit Contact-Center-Lösungen von Avaya ausgestattet sind, in Gefahrensituationen Drohnen aus der Ferne aussenden und steuern und beim Gefahrenmanagement auf Echtzeit-Videoaufnahmen aus der Luft zurückgreifen.
Avaya und H3 Dynamics wollen es staatlichen Behörden und Rettungskräften so ermöglichen, schneller und effizienter auf Ereignisse zu reagieren. “Dronebox” wird aktuell in einigen Anwendungsgebieten von Regierungsbehörden in Nahost und Afrika getestet. In einem Fall wird die Lösung von der Polizei genutzt, um bei Verkehrsunfällen schnell die nötigen Maßnahmen einschätzen zu können. In einem anderen Fall unterstützt die Lösung die Feuerwehr bei Such- und Rettungsaktionen sowie bei der Beurteilung von Feuerschäden an Hochhäusern.
In Deutschland arbeiten Avaya und Oecon bereits seit 2015 im Rahmen des europäischen eCall-Notrufs zusammen, um die digitale Transformation des Notrufwesens voranzutreiben. Mit der Ausgründung der Volaer.io aus der Oecon-Unternehmensgruppe im Dezember 2019 haben die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit ausgeweitet, um die Möglichkeiten einer Drohnenmanagement-Plattform in Verbindung mit Kommunikations- und Kollaborationstechnologie auszuschöpfen.
“Gemeinsam mit Avaya können wir Rettungsorganisationen heute bereits automatisierte Videodrohnenlösungen bereitstellen, bei denen Videodrohnen per Mobilfunkverbindung durch unser Dronenmanagement-System gesteuert werden und ihr Videomaterial in Avaya Videokonferenzslösungen einspeisen“, erklärt Michael Gieselmann, Geschäftsführer von Volaer.io. “So können alle an einem Einsatz Beteiligten die Situation live aus der Luft verfolgen und entsprechend der Gegebenheiten vor Ort unmittelbar reagieren.“
“Unsere jüngsten Entwicklungen gehen noch einen Schritt weiter“, ergänzt Markus Bornheim, International Practice Lead Public Safety & Emergency Services, Avaya. “Perspektivisch arbeiten wir an der direkten Integration von Drohnen in unsere Kollaborationsplattformen. Dabei fungiert die Drohne als aktiver Chat-Teilnehmer einer Videokonferenz, von dem die übrigen menschlichen Teilnehmer über die Drohnenmanagement-Plattform nicht mehr nur das Videobild in Echtzeit erhalten, sonder auch Telemetrie- und Sensordaten, Flugberichte, hochauflösende Fotos und weitere Daten abfragen können. Die Verfügbarkeit solch wertvoller Informationen werden Leitstellen enorm bereichern und Rettungseinsätze deutlich effektiver und effizienter machen.“