Videokonferenzen sind in vielen Unternehmen inzwischen ein fester Bestandteil der Kommunikation. Bieten die Systeme doch eine gute Möglichkeit, um entfernte Gesprächspartner einfach und bequem zu erreichen. Aber welche Ausstattung ist überhaupt notwendig, um Videokonferenzen abhalten zu können? Prinzipiell reicht ein PC oder Laptop mit einer Kamera aus, um etwa über Skype eine Videoverbindung aufzubauen.
Doch Skype ist eher eine Anwendung für private Nutzer oder kleinere Unternehmen, die hauptsächlich Bedürfnisse im Low-Level-Segment abdeckt. Dafür ist das Prinzip sehr einfach und die Bedienung denkbar überschaubar. Der gewünschte Kontakt wird ausgewählt, die Verbindung aufgebaut und die Teilnehmer sprechen miteinander. Diese Einfachheit der Kommunikation ist es, die den Nutzern gefällt. Sie ist der Grund dafür, dass diese Anwendung so häufig genutzt wird. Doch Skype stößt schnell an seine Grenzen, wenn es darum geht, im geschäftlichen Umfeld mehrere Teilnehmer mit verschiedenen Systemen in hochauflösender Qualität miteinander zu verbinden.
Mobile Nutzung nimmt zu
Die Entwicklung der Videokonferenzen in den vergangenen Jahren zeigt, dass die Nutzung weg von den bekannten Konferenzräumen, in denen mehrere Personen gleichzeitig vor einem oder mehreren Bildschirmen sitzen, hin zu mobilen Geräten gegangen ist. Dies ist nur allzu verständlich in Zeiten von Tablets und schneller LTE-Mobilfunk- und WLAN-Verbindungen, die nahezu überall Breitbandinternetzugänge ermöglichen. Doch gerade die gewachsene Mobilität bringt neue Anforderungen an die Videokonferenzen mit sich.
Einbindung mobiler Nutzer schwierig
Als noch hauptsächlich Raumsysteme im Einsatz waren, konnten Konferenzen zunächst nur über Systeme eines Herstellers stattfinden, da die Anbieter unterschiedliche Codecs verwendeten. Diese wurden aber zunehmend standardisiert, so dass heute fast alle Hersteller mit den Geräten anderer Hersteller kommunizieren können. So kann beispielsweise an einem Standort eines Unternehmens ein Lifesize-System zum Einsatz kommen, an einem anderen ein Polycom- oder Cisco-System.
Damit Videokonferenzsysteme aber mehr als zwei Teilnehmer miteinander verbinden können, wird eine zentrale Einheit benötigt. Die so genannte MCU (Multipoint-Control-Unit) verbindet die einzelnen Systeme miteinander. Sie ist die zentrale Schnittstelle, an der die Video- und Audioströme zusammenlaufen und an alle Konferenzteilnehmer weitergeben werden. Doch MCUs sind kostspielig und werden mit steigender Zahl der möglichen Teilnehmer teurer in der Anschaffung. Die Preise für Modelle mit vier Ports, also für bis zu vier Teilnehmer, liegen bei den günstigsten Angeboten zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Zudem funktioniert die Einbindung mobiler Geräte je nach Hersteller mal besser, mal schlechter.