Neben der Netzvermarktung bleibt der Produkthandel eine feste Säule des Geschäfts. Kein Geheimnis ist, dass der reine Handel auch für TK-Distributoren keine Zukunftsversicherung ist. Das weiß Herweck-Vorstand Philippi und sagt denn auch: »Wir wollen wegkommen vom Verteilen der Ware«. Also mehr Dienstleistungen, Beratung, Service - »Mehrwerte« jenseits des Produkthandels.
Das freilich ist mit einem Blick auf die Kundenstruktur von Herweck gar nicht so einfach: Mobilfunkhändler, die das Risiko zum Mehrshopbetreiber scheuen und heute eher von der Hand in den Mund leben, Fachhändler, die neue Themen wie Smart Home und sinnvoll zu ergänzende Schwerpunkte wie etwa Wlan-Netze und Gebäudesicherheit, eher zögerlich angehen. Der Fachhändler sei typischerweise kein Investor, sagt Jörg Herweck. »Es gibt halt Unternehmer, die erfolgreich investieren, die anderen sind selbständig«. Das meint der Chef des Distributors keinesfalls despektierlich. Es ist die harte Realität im TK-Fachhandel, seit die Netzbetreiber aufgehört haben, Gelddruckmaschinen zu sein.
Zu neuen Einsatzfeldern missionieren wollen Philippi und Herweck ihre Kunden nicht, und dennoch müssen sie mit neuen Ideen ihren TK-Fachhändlern Perspektiven und damit auch sich selbst Zukunftsfelder öffnen. »Letztlich sind wir ein Chamäleon und passen uns den Kunden an«, sagen die Manager. Die Folge: Herweck bleibt ein Distributor mit einem breiten Sortiment, mit einem diversifizierten Herstellerangebot. Ohne freilich auf einige Spezialkompetenzen zu verzichten.