Die Telekom sieht die Ankündigungen von Vodafone kritisch. »Der Vorschlag von Vodafone ist offenbar der Versuch, eine Fusion zu retten, die bei der EU-Kommission auf große Bedenken stößt«, teilte der Bonner Konzern mit. Durch den Vertrag zwischen Vodafone und Telefónica werde kein einziger zusätzlicher Breitbandanschluss gebaut. »Problematisch könnte sein, dass der Ausbau von Glasfaser bis ins Haus gebremst wird«, sagte ein Sprecher. Ein intensiverer Infrastrukturwettbewerb zum Ausbau von Glasfaser wäre aber gerade für Deutschland besonders wichtig.
Der Wettbewerbsrechtler Prof. Justus Haucap von der Universität Düsseldorf beurteilt die Vereinbarung zwischen Vodafone und Telefónica dagegen positiv. »Das wird den Wettbewerb erheblich beflügeln«, sagte der ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission. Für die Telekom werde es durch einen dritten nationalen Anbieter nicht einfacher.
Vodafone kommt Brüsseler Bedenken auch beim Fernsehen entgegen. Fernsehsender könnten künftig Kundenbeziehungen über das Internet völlig unabhängig von Vodafone und seiner TV-Plattform eingehen. Vodafone verpflichte sich zudem, Sendern die Verbreitung ihrer Inhalte im Internet nicht einzuschränken.
Vodafone gehört seit 2014 das Netz von Kabel Deutschland. Der Konzern würde mit der Übernahme auch das verbliebene Kabelfernsehnetz in Deutschland kontrollieren, da Unitymedia große Teile der Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg gehören.