Serie Unified-Communication

Von hakeliger Telefonie zu geschmeidiger Konversation

22. August 2012, 11:30 Uhr | Christian Sailer, Product Marketing Manager Voice & UCC, Alcatel-Lucent Enterprise Germany

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Reines SIP und nichts als SIP

UC-Anlagen werden nur in den seltensten Fällen auf der „grünen Wiese“ eingerichtet. Der Weg in die neue Kommunikationswelt läuft häufig über mehrere Stufen, auf welchen die alte Telefoniewelt sukzessive erneuert wird. Um diese Situation mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu meistern, muss die neue UC-Landschaft kompromisslos auf den einschlägigen Standards basieren. In diesem Fall sind dies die Protokolle SIP und IP.

Während IP (Internet-Protokoll) im Zeitalter des Internets außer Frage steht, haben viele Hersteller mit SIP (Session-Initiation-Protokoll) so ihre Probleme: Wie die zum Teil mehrere Tausend Funktionen der klassischen TK-Welt abbilden, wenn SIP gerade einmal 19 Funktionen unterstützt? Der Weckruf für mehr Besinnung auf das Wesentliche und einfache Handhabung scheint noch längst nicht überall angekommen zu sein.

Zu SIP gibt es aber keine Alternative - zumindest wenn es um die medienübergreifende Dienste-Integration geht: Alle Protokolle der klassischen TK-Welt mit all ihrer Funktionsvielfalt unterstützen lediglich den Sprachkanal. SIP hingegen umfasst nicht nur unterschiedliche Medien wie Sprache, Chat, Messaging oder Video, sondern erlaubt auch eine Verbindung von Enterprise- und Provider-Netzen, denn auch Carrier sowie TK- und Mobilfunk-Provider verwenden in ihren Netzen SIP. So ist leicht vorstellbar, dass etwa die Mobilfunk-Provider künftig neben ihren klassischen Carrier-Diensten gleichzeitig ein breites und attraktives Angebot an Hosting-Lösungen anbieten - UC-Lösungen aus der Cloud. Der Umgang mit SIP gilt als wichtiges Kriterium für die Auswahl einer UC-Anlage. Dabei sind bei den einschlägigen Anbietern im Groben drei verschiedene Strategien erkennbar:

  • 1. Grundfunktionen in SIP, alles andere über eigene Protokolle
  • 2. Signalisierung über SIP, die eigentlichen Funktionen aber über eigene Protokolle
  • 3. SIP voll ausreizen, alles andere über Apps abbilden.

In allen drei Fällen werben die Anbieter mit Konformität zu SIP. Wirklich in vollem Umfang mit fremden UC-Systemen interaktionsfähig und damit Garant für Herstellerunabhängigkeit sind aber nur Lösungen, die wie Opentouch dem dritten Ansatz folgen.

Eine gewisse Sonderrolle nehmen etwa große Software-Schmieden wie Microsoft in diesem Szenario ein. Mit Lync beispielsweise hat Microsoft eine eigene Kommunikationsplattform entwickelt, die von der Idee der kanalübergreifenden Kommunikation her sehr an SIP angelehnt ist - nur eben anders und völlig eigen. Wer damit arbeitet, muss aber dennoch nicht auf eine umfassende, SIP-basierte UC-Plattform verzichten. Zumindest einige Hersteller bieten eine Art Verbindungsstück an, das beide Welten miteinander integriert. Alcatel-Lucent beispielsweise hat das über zwei Varianten seiner Omnitouch-Plattform gelöst: Die Multimedia-Edition bedient alles, was mit SIP adressierbar ist, während die Federation-Edition auch Konnektoren zu großen proprietären Plattformen wie eben Lync und darüber hinaus auch noch zu sozialen Medien wie Facebook oder Google+ umfasst.

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