Smarter Zutritt

Wenn sich Türen wie von Geisterhand öffnen

24. November 2017, 14:04 Uhr | Autor: Jörn Krinelke / Redaktion: Axel Pomper
© nasirkhan - 123RF

Viele Schließsysteme sind veraltet. Mit einer Mobilapp und Bluetooth-Modulen können sie so aufgerüstet werden, dass sie sich automatisch oder nach Bestätigung entriegeln, sobald der Mitarbeiter darauf zugeht.

Die Nutzungsmöglichkeiten eines Smartphones sind nahezu unüberschaubar, vor allem Apps bieten seinen Besitzern zahlreiche Möglichkeiten. So kommuniziert das Mobilgerät mit der Freisprecheinrichtung eines Autos, erkennt viele kabellose Zusatzgeräte und erlaubt sogar das kontaktlose Bezahlen. Nur mit dem Schloss einer Bürotür nimmt es noch keine Verbindung auf. Die Schließsysteme in den Unternehmen sind vielfach noch manuell oder nutzen Smartcards, die ein Mitarbeiter wie ein Schlüssel mit sich tragen muss.

Die Evolution des Autoschlüssels als Vorbild
Wie eine moderne Schließung aussehen kann, zeigt sich beispielsweise an den neuen Versionen der Elektroautos Tesla Model S und Model X: Sie nutzen das Smartphone als Schlüssel. Der Fahrer muss zunächst die Tesla-App installieren und sich einmal am Auto anmelden. Anschließend geht alles vollautomatisch. Sobald er sich dem Wagen nähert, öffnen sich die Türen und der Tesla ist fahrbereit. Dieses Schließsystem lässt sich problemlos auf Gebäudezugänge in Unternehmen übertragen – Produkte wie “activeAccess” von Itenos machen es möglich.

Der große Vorteil: Die Türen entriegeln sich automatisch, sobald Mitarbeiter darauf zugehen. Sie müssen lediglich das Smartphone dabei haben - was aber inzwischen vorausgesetzt werden kann.

Dank der verwendeten Bluetooth-Technologie kann das Mobilgerät bei der automatisierten Zutrittsfreigabe in der Jacken- oder Hemdtasche bleiben und muss nicht in die Nähe eines Lesegerätes gehalten werden. Die Sicherheit kann noch weiter erhöht werden, indem die Zutrittsanfrage durch den Mitarbeiter in der App bestätigt wird und sich die Tür erst nach der Bestätigung öffnet. Somit kann verhindert werden, dass unberechtigte Personen, die sich in der Nähe der Tür aufhalten, unkontrolliert durch die geöffnete Tür das Gebäude betreten.

Die Zutritts-App ist für die gängigen Betriebssysteme Android und iOS verfügbar. Sie erzeugt eine eindeutige Nummer, die den Nutzer der App für den Zutritt zu einem Raum oder einem Gebäude berechtigt. Dafür verbindet sie sich mit dem Controller der Tür, der ein Bluetoothmodul besitzt, über das er mit der App auf dem Smartphone kommuniziert. Da er alle Nummern von berechtigten Personen kennt, kann er prüfen, ob das Smartphone in der Nähe registriert ist und entriegelt automatisch oder alternativ nach Bestätigung über die App die Tür. Das Bluetoothmodul für den Controller kann ohne großen Aufwand bei vorhandenen Schließsystemen nachgerüstet werden.

Ein solcher App-Schlüssel besitzt neben den geschilderten Sicherheitsfunktionen auch einen eingebauten Diebstahlschutz. Smartphones werden in Unternehmen bereits über das Enterprise Mobility Management verwaltet und vor Missbrauch geschützt. Bei Verlust können sie sehr leicht aus der Ferne gesperrt werden. Ein weiterer Vorteil für das Gebäudemanagement: Zutrittsberechtigungen werden innerhalb weniger Minuten vergeben, aber auch wieder entzogen.

Die Mobilapp und das Backend integrieren sich in vorhandene Prozesse und Lösungen für die IT-Sicherheit, etwa das vom Unternehmen genutzte Identity- und Access-Management. Außerdem sind Schließsysteme dieser Art nicht nur für Türen geeignet. Sie lassen sich leicht auf Zufahrtsschranken vor Tiefgaragen oder Parkplätzen erweitern. Bestehende Geräte müssen dabei nicht ersetzt werden. Die Schließsysteme werden durch ein Bluetooth-Modul erweitert, dass in die Steuerung eingreift und das Öffnen oder Schließen auslöst.
Unternehmen können das Gesamtsystem nutzen, um Zutrittsberechtigungen kurzfristig und nach Bedarf zu vergeben. Dies kann etwa Zugänge zu selten genutzten Bereichen wie Dokumentenarchive betreffen oder die Berechtigungen von Besuchern, die nur bestimmte Räume betreten sollen. Das Rechtemanagement ist sehr flexibel, sodass auch Mitarbeiter nicht grundsätzlich zu allen Räumen Zutritt haben. Außerdem zeigen die Systeme an, wenn eine Tür geöffnet wird und teilen auch mit, wenn das Schließsystem unberechtigt genutzt wird - Einbruchschutz inklusive.

Jörn Krinelke ist Dip.-Ing. Business Unit IT bei Itenos

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