Smarte Logistik

Wie die Digitalisierung die Logistik revolutioniert

4. Oktober 2018, 10:10 Uhr | Autor: Dietmar Schnepp / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Cyber-Kriminellen keine Chance lassen

Smarte Logistik Fahrzeuge, Laird
Die Vernetzung in der Logistik steht erst am Anfang. Die weitere Entwicklung wird stark von den großen Konzernen der Automobilindustrie abhängen. Sie haben ein großes Interesse an vernetzten Fahrzeugen.
© Laird

Zwar bietet die Digitalisierung viele Chancen, gleichzeitig gibt es aber zahlreiche Herausforderungen. Eine davon ist der Kampf gegen Cyber-Kriminelle, die längst versuchen aus Attacken gegen vernetzte Fahrzeuge Profit zu schlagen. Die vernetzte Logistik wäre für sie ein weiteres lohnendes Angriffsziel. Schon heute werden immer mehr Malware, Trojaner und Viren für Attacken maßgeschneidert. Um nun Cyber-Attacken entgegenzuwirken, müssen vor allem auch vernetzte Fahrzeuge regelmäßig mit Updates geschützt werden. Bei der zu erwartenden Masse an vernetzten Fahrzeugen ist das keine einfache Aufgabe. Eine Möglichkeit viele von ihnen in kürzester Zeit mit Updates zu versorgen, ist das Einspielen von Software über die Mobilfunkschnittstelle. Mit Updates per Firmware-over-the-Air (FOTA) können Sicherheitslücken schnell und fortlaufend verhindert, neue Funktionen einfach integriert und kryptographische Verfahren modernisiert werden, die zum Beispiel Steuergeräte absichern. Dafür muss aber der FOTA-Prozess selbst sicher und schnell durchzuführen sein und darf nicht zu noch einem Einfalltor für Hacker werden. Eine drahtlose Vernetzung muss aber nicht nur vor Hackern geschützt werden, sondern sollte auch eine sichere und robuste Konnektivität garantieren. Diese bietet eine im Fahrzeug eingebettete Connectivity-Plattform, die das Fahrzeug sowohl nach außen als auch nach innen sicher vernetzt. Sie sollte außerdem skalierbar sein, damit unterschiedlichste Fahrzeuge wie Gabelstapler, Roboter, Drohnen, aber auch Pkw und Lkw miteinander kommunizieren können – selbst, wenn kein Internet zur Verfügung steht. Deswegen muss für einen optimierten und autonomen Logistikverkehr, neben Echtzeitdaten und einer schnellen Datenanalyse, eine netzunabhängige und permanente Verbindung zu anderen, teilweise auch autonomen, Fahrzeugen vorhanden sein. Dabei sollten die Konnektivitätslösungen alle Technologien inklusive Mobilfunk – von 2G bis zum LTE-A, in Zukunft 5G –, WLAN und Bluetooth beinhalten und die fahrzeuginterne Kommunikation eine hohe Datenbandbreite gewährleisten.  

Ein erster Schritt
Die Vernetzung in der Logistik steht erst am Anfang. Eine Untersuchung von Hermes unter 200 Logistikentscheidern deutscher Unternehmen hat gezeigt, dass erst acht Prozent den Digitalisierungsprozess ihrer Firma angestoßen haben. Zwar wissen viele Unternehmen, dass die Digitalisierung ihrer Supply-Chain-Prozesse  wichtig ist, ihnen fehlen jedoch Erfahrungswerte und Best-Practice-Beispiele. Ohne Orientierungshilfe fühlen sich viele Firmen noch zu unsicher, um diesen Prozess sinnvoll zu starten. Vor allem, da dieser viel Geld kosten kann. Einzelne Logistikunternehmen können sich diese große Investition nur teilweise leisten, langfristig jedoch ist die Entwicklung für sie zu teuer. Deswegen wird die weitere Entwicklung stark von den großen Konzernen der Automobilindustrie abhängen. Sie haben ein starkes Interesse an vernetzten Fahrzeugen – auch auf dem Logistik-Markt. Schließlich wollen die Automobilunternehmen ihre vernetzten Fahrzeuge und Konzepte künftig auch hier einsetzen und verkaufen. Die Integration von Konnektivitätsmodulen im Transporter und LKW ist ein wesentlicher Schritt zur vollständigen Digitalisierung der Lieferkette. Dabei ist eine Linux-basierte, offene, skalierbare und modulare Plattform ein Lösungsansatz, der es verschiedensten neuen Playern, Entwicklern, Start-ups und bestehenden Kunden ermöglichen kann, ihre Anforderungen und spezifischen Wünsche in die neuen Prozesse einfließen zu lassen.

Dietmar Schnepp ist Produkt Direktor Vehicle Communication Devices (VCD) bei Laird


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