M2M, IoT, Smart City, Orange

Wie mit M2M aus Städten Smart Cities werden

12. Februar 2016, 13:37 Uhr | Christoph Müller-Dott

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Für Umwelt und Gesundheit und Geldbeutel

Smarter verbrauchen - Wasserstandsmeldungen in Echtzeit: Doch der Straßenverkehr ist bei weitem nicht die einzige Form von Strömen, die durch den Einsatz von M2M-Technologie optimiert werden kann. So ist für viele moderne Städte die Wasserverschwendung ein großes Problem. Deswegen forderte der EU-Umweltkommissar Janez Potocnik im letzten Jahr mehr Innovationen in diesem Bereich.

Das exakte Messen des Wasserverbrauchs ist ein Faktor beim Bemühen, die wertvolle Ressource Wasser effektiver zu schonen. Auch hier kann M2M-Technologie helfen. In Paris hat Orange seit 2011 mehr als eine Million smarten Wassermessgeräte installiert. Dadurch können die Bewohner der ausgestatteten Häuser ihren Wasserverbrauch selbst beobachten und einschränken – sowie gleichzeitig den Versorgungsunternehmen wertvolle Informationen darüber liefern, wie viel Wasser insgesamt verbraucht wird.

Die gelieferten Echtzeitdaten helfen Unternehmen und Verbrauchern dabei, ihren Wasserverbrauch beziehungsweise -bedarf besser steuern zu können. Eingebaut wurden diese Messgeräte von m2ocity, einem Joint Venture, das von Orange unterstützt wird. In Le Havre hat das Unternehmen weitere 100.000 Sensoren eingebaut. Teilnehmer wurden per SMS oder E-Mail über mögliche Lecks informiert. Über einen Online-Account konnten sie zudem ihren Wasserverbrauch beobachten.

Smarter versorgen - die Feinstaubbelastung steuern: Wer in Europa regelmäßig einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt ist, lebt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO statistisch ein Jahr kürzer. Die Beobachtung der Luftqualität ist daher eine wichtige Herausforderung für Smart Cities. In Belgrad und Pancevo (Serbien) haben die Behörden Sensoren auf den Dächern von Omnibussen platziert, um die Luftqualität zu messen. Die Daten werden ebenfalls an eine zentrale Stelle übermittelt. Die Sensoren messen in dem "EkoBus" genannten System die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit – sowie Schadstoffwerte wie Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoffdioxid. Die ermittelten Werte können die Anwohner über eine mobile Applikation abrufen. Und die Behörden vor Ort haben eine Möglichkeit, temporäre oder dauerhafte Maßnahmen zu ergreifen, um hier gegenzusteuern.

Noch interessanter werden die Maßnahmen, wenn sie einen hollistischen Ansatz verfolgen und die gelieferten Daten für weitere Zwecke nutzen, wie es bereits in Belgrad und Pancevo praktiziert wird: Die vom Dach der Busse gelieferten Daten werden beispielsweise dafür verwendet, um den Standort der Busse jederzeit lokalisieren und voraussichtliche Ankunftszeiten ermitteln zu können. Saverio Romeo, Principal Analyst bei Beechham Research sagt: "Stadtplaner sollten sich bei der Einführung von M2M-Projekten nicht auf eine bestimmte Fragestellung limitieren, sondern ihre Systeme so ausrichten, dass sie mit anderen Projekten und Maßnahmen interoperabel sind."

Smarter entsorgen - Mülltonnen nach Bedarf und nicht nach Kalender leeren: "Warum kommt die Müllabfuhr eigentlich einmal die Woche – und nicht nur dann, wenn meine Mülltonne auch wirklich voll ist?", fragt Tim Devine, Berater im Bereich Telekommunikation bei PA Consulting. Im Südosten Finnlands zeigt das Abfallunternehmen Itä-Uudenmaan Jätehuolto (IUJ), wie es gehen kann: Es setzt drahtlose Sensoren von Enevo ein, die sie an der Innenseite der Mülltonnendeckel angebracht sind. Diese erfassen, wie gefüllt die Tonne ist, und senden die Informationen drahtlos an ein zentrales Analytik-System. Neben den aktuellen Daten wertet es auch "historische" Angaben von früheren Leerungen aus, um prognostizieren zu können, wann die Tonne voraussichtlich voll sein wird. Auf dieser Basis werden die Routen der Transportfahrzeuge dynamisch geplant. Mit beeindruckenden Ergebnissen: Die Zahl der Stopps zum Ausleeren der Tonnen wurde um ein Viertel von 4469 auf 3354 während der Testphase gesenkt. Damit sparte das Unternehmen 47 Prozent der Kosten ein!

 

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