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Im Fokus: DGQ

Wir müssen unser Qualitätsverständnis erweitern

29. Juli 2013, 12:43 Uhr | Was geschehen muss, damit Qualität „Made in Germany“ auch in der Integrated-Industry Wettbewerbsfaktor bleibt: ein Kommentar von Dr. Wolfgang Kaerkes, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ).

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Debatte auf Hannover Messe gibt Impulse

Qualität „Made in Germany“ wird auch in 20 Jahren noch ein Erfolgsfaktor für die deutsche Wirtschaft sein, aber mit einer anderen Ausrichtung als heute. Zu diesem Ergebnis kamen führende Vertreter von Robert Bosch, Daimler, Harting, dem Hasso-Plattner-Institut und Proxivision während einer Debatte über die Zukunftsfähigkeit von „Made in Germany“, zu der die Deutsche Gesellschaft für Qualität im Rahmen der Initiative „Qualitätsleitbild für Deutschland“ auf die Hannover Messe 2013 eingeladen hat. Eine Essenz aus der Diskussion war, dass Qualität „Made in Germany“ in globalen Märkten und Produktionszusammenhängen vor allem dann eine Zukunft hat, wenn sich Unternehmen und Politik auf wesentliche strategische Fragen konzentrieren. Der Ort der Produktion verliert an Bedeutung. Es geht darum, die spezifisch deutsche Qualitätskultur hinter „Made in Germany“ erfolgreich in die weltweiten Produktionsketten deutscher Unternehmen zu übertragen.

Gemeinsam mit den Teilnehmern konnten wir Faktoren herausarbeiten, mit denen Qualität „Made in Germany“ in immer komplexeren, global vernetzen High-Tech-Umfeldern künftig punkten kann. So bedeutet in der „Integrated Industry“ Qualitätsmanagement künftig „Integrated Quality Management“. Es steuert immer komplexere Prozesse und hat angesichts der rasanten unternehmensübergreifenden Vernetzung der Wertschöpfungsketten
eine größere strategische Bedeutung.

„Made in Germany“ muss künftig vor allem dafür stehen, dass in global tätigen Unternehmen und Produktionszusammenhängen die Gesamtverantwortung für die Wertschöpfungs- und Produktionsketten von deutschem Qualitätsdenken geprägt ist. Das erfordert den Transfer von Know-how und Standards sowie die Ausbildung von Fachkräften in weniger entwickelten Ländern und Regionen. Die deutsche Wirtschaft wird erheblich profitieren, wenn es gelingt, unser Qualitätsverständnis zu
erweitern. So wird die Grundlage dafür geschaffen, dass die wesentlichen Teile der Wertschöpfung im Land bleiben, aus denen dann wettbewerbsfähige Innovationen auf deutschem Qualitätsniveau ent-stehen: ein zukunfts- und wettbewerbsfähiges „Made in Germany“.