Indoor-Positionsbestimmung

Zielgerichtete Kundenansprache

31. Januar 2017, 17:08 Uhr | Autor: Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

WLAN oder Bluetooth

Tobias Donaubauer, CEO von Infsoft
Tobias Donaubauer, CEO von Infsoft: „Personen erhalten in der Nähe von Restaurants einen entsprechenden Gutschein auf dem Handy“
© Infsoft

Oftmals müssen Unternehmen Systeme zur Positionsbestimmung nicht von Grund auf neu errichten. Je nach gewünschter Funktechnologie kann die Infrastruktur schon vorhanden sein, wie im Falle von WLAN. Die Positionsbestimmung erfolgt über Accesspoints wie Kassensysteme, Kunden-Hotspots oder schlicht WLAN-Router. Dabei muss sich der Nutzer nicht zwangsläufig mit dem Netz verbinden, die Lokalisierung erfolgt über die jeweilige Signalstärke der Sender, sprich der Smartphones. Allerdings gibt es laut dem Infsoft-CEO ein Hindernis, das den Einsatz von WLAN erschwert: die Methode funktioniere nicht mit Apples iOS-Geräten. „Daher setzen wir bei clientbasierten Installationen meist auf Bluetooth-Beacons“, so Donaubauer. „Sie erreichen eine höhere Genauigkeit von einem bis drei Metern und funktionieren mit allen gängigen Geräten und Betriebssystemen.“

Bei Infsoft beginnt die technische Umsetzung immer mit einer Besichtigung der Gegebenheiten vor Ort, um zu klären, ob es ab-schirmende oder reflektierende Materialien gibt. Anschließend werden die Technologie sowie die Positionen für die Sender bestimmt und die Lösung implementiert.
Deutlich mehr Vorlauf benötigt hingegen die Frage um den Datenschutz. Immerhin werden mit Positionssystemen ortsbezogene Daten erfasst, die nicht unkritisch sind. „Für Verbraucher stellt sich die Frage, welche Daten diese Beacons eigentlich verarbeiten und ob durch die Technologie eine neue Überwachungssoftware geschafften wird“, sagt Rechtsanwalt David Oberbeck. Er erklärt, dass die Verarbeitung der Daten, sobald diese personenbezogenen sind, nur mit klarer Einwilligung der Betroffenen möglich ist. Besteht daher im System eine Verknüpfung zwischen Position, App und einem Nutzerkonto, muss der Kunde über die genaue Verarbeitung der Daten informiert werden und dieser zustimmen. Das kann direkt in der App oder vor Ort über Schilder geschehen. Darüber hinaus sollte der Einsatz solcher Marketing-Maßnahmen immer verhältnismäßig sein und den Kunden nie überschütten.

Geschützte Daten

Darüber hinaus sollte jederzeit transparent abfragbar sein, wo und wie die Daten verarbeitet und gespeichert werden. Nicht immer kommt dabei die Cloud in Frage. „Wenn der Auftraggeber einen Personenbezug herstellen möchte, zum Beispiel um einzelne Mitarbeiter auf einem großen Messestand zu finden, bieten wir auch On-Premise-Lösungen an“, erklärt Donaubauer. „Alle Daten werden dann auf dem firmeneigenen Server verarbeitet.“

Wer die vielen Faktoren der Indoor-Positionsbestimmung beachtet, dem bietet sich die Möglichkeit, eine facettenreiche Lösung für einen engen Kundendialog zu implementieren. Denn Interaktion und personalisierte Ansprache gelten als Schlüsselkonzepte, um die Kundenbindung am PoS zu intensivieren und sich im stationären Einzelhandel stärker von der Online-Konkurrenz zu differenzieren.


  1. Zielgerichtete Kundenansprache
  2. WLAN oder Bluetooth

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