Nach einer Studie bevorzugt eine Mehrheit der Befragten menschlichen Kontakt gegenüber künstlicher Intelligenz und macht sich Sorgen um ihre Daten.
Laut einer Befragung, die Bitkom Research im Auftrag von VMware durchgeführt hat, machen sich 70 Prozent der Teilnehmer Sorgen, dass vollautomatisierte Dienstleistungen die Sicherheit ihrer persönlichen Daten gefährden. Mehr als die Hälfte ist zudem der Ansicht, dass ein Chatbot ein größeres Sicherheitsrisiko im Hinblick auf persönliche Daten darstellt als ein Mensch. Das Herausgeben persönlicher Daten an Unternehmen für einen besseren Kundenservice hängt von der Art der Daten ab: So würde jeder Fünfte medizinische Daten an ein Unternehmen weitergeben, während es bei finanziellen Daten nur sieben Prozent sind.
Trotz der Annahme, dass KI das Leben zukünftig mehr beeinflussen wird und Roboter, Chatbots oder andere Maschinen Aufgaben übernehmen, die bisher von Menschen durchgeführt wurden, ist der Wunsch nach persönlicher Interaktion stark ausgeprägt. Laut den Studienergebnissen bevorzugen die Befragten den persönlichen Kontakt in Einzelhandel, Finanz- und Gesundheitswesen gegenüber künstlicher Intelligenz: 93 Prozent der Studienteilnehmer würden weiterhin eher einem Arzt als einem computerbasierten medizinischen Informationssystem vertrauen; 90 Prozent der Verbraucher legen Wert darauf, bei einer Service-Anfrage mit einer realen Person zu sprechen und 72 Prozent befürchten schlechteren Service durch fehlenden oder weniger menschlichen Kontakt im Finanzbereich.
Vor allem die Generation Y spricht sich für künstliche Intelligenz und darauf basierende automatisierte Services für den Alltag aus. Sowohl die ältere als auch die jüngere Generation sieht Vorteile bei Smart-Home-Geräten. Immerhin 44 Prozent würden einem vollautomatisierten Einkaufsservice vertrauen, der Lebensmittel automatisch nachbestellt, wenn diese aufgebraucht sind.
»Noch vor dem PC war der Geldautomat der erste Computer, der der breiten Bevölkerung zugänglich war. Trotz der anfänglich skeptischen Haltung und der eher zögerlichen Akzeptanz ist der Geldautomat aus dem Alltag der meisten Deutschen heute nicht mehr wegzudenken. Genauso wird es auch mit künstlicher Intelligenz sein: Die Menschen werden lernen damit umzugehen und erkennen, wie viele Vorteile sich ergeben und wie diese das Leben erleichtern. Eines Tages wird KI ebenso breite Akzeptanz erfahren wie der Geldautomat«, so Matthias Schorer, Lead Business Development Manager IoT EMEA bei VMware.
Im Hinblick auf das Gesundheitswesen ist sich nahezu jeder zweite Befragte (47 Prozent) bewusst, dass KI zukünftig eine größere Rolle spielen wird und etliche Vorteile mit sich bringt: zum Beispiel eine individuellere Betreuung (57 Prozent), von Robotern durchgeführte Operationen (53 Prozent) sowie schnellere Diagnosen (52 Prozent). Die Mehrheit ist sich allerdings darüber einig, dass sie KI in Gestalt von Chatbots im Gesundheitswesen nicht antreffen möchte (84 Prozent).
»Wir haben zwar den Eindruck, dass der Mensch mehr Sicherheit verspricht als eine Maschine, doch letztlich entspricht das nicht der Realität«, so Schorer abschließend.