Netflix wuchs über den Versand von DVDs hinaus und investierte in den Aufbau einer eigenen Streaming-Plattform. Amazon wuchs über die zugrunde liegende Infrastruktur hinaus und baute AWS auf. Die Lehre aus diesen Ansätzen könnte sein, dass es für die Security-Branche an der Zeit ist, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und die für diese Aufgabe erforderlichen sicheren Netzwerke aufzubauen.
Angesichts der drastischen Zunahme von Schatten-IT und Anwendungen, auf die Mitarbeiter und Kunden direkt zugreifen können, muss die Sicherheit zur treibenden Kraft in der Entwicklung des Internets werden. Die Security-Branche kann nicht länger Geräte liefern, die irgendwo im Rechenzentren stehen und Netzwerkkompromisse erfordern. Sie muss aufhören, der Bremser zu sein und zum Wegbereiter werden. Sie muss eine Infrastruktur aufbauen, die leistungsfähige und dynamische Inline-Sicherheitskontrollen implementieren kann und gleichzeitig in der Lage ist, jede IP-Adresse der Welt in Millisekunden zu erreichen.
Dies klingt zwar ehrgeizig, ist aber möglich. Wie bei den großen Konnektivitätsprojekten der Vergangenheit muss das Ziel sowohl einfach als auch ehrgeizig sein: die Aufrechterhaltung einer schnellen und zuverlässigen Verbindung zu jeder Region der Welt ohne Beeinträchtigung der Sicherheit. Denn die Alternative ist einfach nicht mehr akzeptabel.
Security ist oft ein undankbarer Job. Sicherheitsverantwortliche kennen dieses Gefühl. Setzt man sich bei der Auseinandersetzung „Sicherheit vs. Geschwindigkeit“ durch, wird man dafür kritisiert, Abläufe zu verlangsamen und die Arbeit der Kollegen zu erschweren. Kein Wunder, dass sich Führungskräfte lieber nicht mit Security beschäftigen. Sie verdrängen das durchaus vorhandene, aber eben nicht so leicht zu erfassende Risiko, um die betrieblichen Einschränkungen und Behinderungen zu vermeiden.
Ändern wir aber das Paradigma, setzen wir als Security-Spezialisten auf den Aufbau einer neuen Infrastruktur, können Sicherheitsverantwortliche die treibenden Kräfte sein – und endlich Geschwindigkeit und Sicherheit in Einklang bringen.
Joe DePalo ist Senior Vice President Platform Engineering und Jason Hofmann Vice President Platform Architecture and Services bei Netskope, www.netskope.com.