Herausforderung hybride Arbeitsräume

Ein Leitfaden für die IT-Sicherheit im Homeoffice

24. März 2022, 12:00 Uhr | Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sicherheitsmaßnahmen im Homeoffice

Diese und weitere Einfallstore für Sicherheitsvorfälle gilt es von Unternehmensseite abzusichern. Schon durch einige gezielte Maßnahmen kann die IT-Sicherheit bei der Arbeit im Homeoffice nachhaltig verbessert werden:

  • Firmeneigene Geräte: Im Optimalfall arbeiten Mitarbeitende im Homeoffice mit Firmengeräten, die über aktuelle Firewall und Malware-Scanner verfügen.
  • Updaterichtlinien: Hardware und Software auf den Geräten der Mitarbeitenden sollten auf dem neuesten Stand sein. Am besten werden Updates per Richtlinien automatisch gesteuert.
  • Verschlüsselung: Unabdingbar, um die Sicherheit aufrecht zu erhalten, ist die Authentifizierung der Mitarbeitenden vor dem Zugriff auf Endgeräte und Firmendaten durch Login per Passwort. Äußerst sinnvoll ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, zum Beispiel per App oder Hardware-Token.
  • VPN: Um das Unternehmensnetzwerk vor unberechtigtem Zugriff abzusichern, sollte der Zugang nur per VPN-Tunnel möglich sein.

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Maßnahmen der Mitarbeitenden

„Eine Kette ist nur so sicher wie sein schwächstes Glied“ – dieses Sprichwort trifft auf die Netzwerksicherheit in besonderem Maße zu. Auch die Mitarbeitenden sollten einige einfache, aber wichtige Verhaltensrichtlinien beachten, um potenziellen Eindringlingen den Zugriff auf Systeme, Daten und betriebliche Informationen zu erschweren:

  • Nutzung von Firmengeräten: AnwenderInnen sollten – wenn möglich – mit firmeneigenen Geräten arbeiten. Diese sollten ausschließlich für berufliche Zwecke und nicht für private Tätigkeiten genutzt werden.
  • Absicherung des eigenen Netzwerks: Eigene Router sollten mit einem sicheren Passwort und WPA2-Verschlüsselung geschützt werden. Zudem empfiehlt es sich, ein eigenes WLAN-Netz für Arbeitsgeräte einzurichten, damit private und berufliche Anwendungen sich nicht dasselbe Netzwerk teilen.  
  • Datenspeicherung: Daten sollten nicht lokal, zum Beispiel auf dem Desktop, sondern auf einer passwortgeschützten Umgebung wie einem File-Server abgelegt werden. Des Weiteren sollten keine firmeninternen Informationen auf privaten Geräten oder Cloud-Speichern wie Dropbox abgespeichert werden, damit diese Daten nicht aus unzureichend gesicherten oder gar öffentlichen Netzwerken heruntergeladen werden können.
  • Passwortmanagement: NutzerInnen sollten ihre Passwörter nicht lokal verwalten und sich diese auch nicht anderweitig aufschreiben. Sinnvoll zur Organisation von Passwörtern ist die Nutzung eines Passwort-Manager-Programms.
  • Gerätesperrung: Das Endgerät immer dann sperren, wenn es nicht verwendet wird. Niemand anderes sollte Zugriff auf Gerät und Daten nehmen können.
  • Verschluss von Unterlagen: Unterlagen vor den Augen Dritter schützen. Mitarbeitende sollten nichts offen herumliegen lassen und Ihre Arbeitsmaterialien einschließen. Papierdokumente sollten zudem geschreddert und nicht im Originalzustand im Altpapier entsorgt werden.
  • Videohintergrund: Ein Poster mit dem Projektzeitplan oder wichtige Notizen an der Pinnwand sollten zwar für den Mitarbeitenden sichtbar sein, jedoch nicht für KundInnen oder Auftraggebende. Es gilt daher darauf zu achten, dass keine firmeninternen Informationen im Hintergrund bei einer Videokonferenz erkennbar sind.

IT-Security trifft Arbeitsrealität

Die beschriebenen Maßnahmen sind grundlegende Empfehlungen und sollten immer vor dem Hintergrund der bestehenden Anforderungen, IT-Infrastruktur und der eigenen Arbeitsrealität im Homeoffice beleuchtet werden. Schließlich hat nicht jeder Mitarbeitende ein abgetrenntes Arbeitszimmer zur Verfügung, um Geräte und Unterlagen vor Dritten abzuschirmen. Auch die Angst, im Fall eines Phishing-Angriffs im Homeoffice auf sich allein gestellt zu sein und sich unbedacht zu verhalten, kann groß sein. „IT-Sicherheit ist eine Disziplin, die man nur gemeinsam erreichen kann, wenn jeder im Netzwerk seinen Teil dazu beiträgt. Wir wissen, dass für den einen oder anderen Mitarbeitenden Sicherheitsrichtlinien mitunter unbequem erscheinen mögen. Darum ermutigen wir Unternehmen in gezielten Schulungen, wie sich die Sicherheitsmaßnahmen in der eigenen Arbeitsrealität so gut wie möglich umsetzen lassen, um Unternehmen und Daten nachhaltig vor dem Zugriff Dritter zu schützen“, so Sven-Ove Wähling. „Wichtiger als perfektes Verhalten ist es, das eigene Bewusstsein für die Thematik zu schärfen. Das bedeutet, dass Mitarbeitende ihrer Arbeit im Homeoffice mit offenen Augen nachgehen. Dazu zählt auch aktiv nachzufragen, wenn Ihnen eine Mail seltsam vorkommt und Sie sich nicht sicher sind, ob Sie dem Absender vertrauen können. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Geräte und Software auf dem neusten Stand und Ihre Passwörter sicher sind. Und wenn doch einmal etwas passiert und Sie zum Beispiel versehentlich auf einen Link in einer Phishing-Mail geklickt haben, melden Sie sich umgehend bei Ihrer IT-Abteilung. Diese kann den Angriff identifizieren und schnell gezielte Maßnahmen einleiten.“

Diese und weitere Sicherheitsmaßnahmen hat Netzlink in einem PDF-eBooklet zusammengefasst, das Unternehmen wie auch AnwenderI gleichermaßen zur Orientierung dienen soll. Dieses kann kostenfrei und ohne Anmeldung auf der Webseite des Herstellers2 heruntergeladen und im eigenen Netzwerk beliebig geteilt werden.

1 https://www.beyondtrust.com/resources/whitepapers/evolving-pim-forrester
2 https://netzlink.com/it-security-im-homeoffice-eine-orientierungshilfe-von-netzlink/


  1. Ein Leitfaden für die IT-Sicherheit im Homeoffice
  2. Sicherheitsmaßnahmen im Homeoffice

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