Da auch die Geschwindigkeit in der Gefahrenerkennung eine entscheidende Rolle spielt, empfiehlt Gartner zudem den Einsatz von "Managed Detection and Response"-Lösungen (MDR). MDR steht für die Erkennung und Behebung von Cyberangriffen, die von einem spezialisierten Dienstleister übernommen wird, der sowohl die nötige Technik als auch die entsprechend qualifizierten Mitarbeiter mitbringt. Ein Vorteil von MDR liegt darin, dass fortlaufend Threat Intelligence gewährleistet wird. Dadurch kann – meist unterstützt von Künstlicher Intelligenz – ein stets konkretes Bild der globalen Bedrohungslage abgebildet werden. Der "Response"-Anteil der Dienstleistung sorgt im Ernstfall für die schnelle Gegenwehr im Unternehmensnetzwerk – und zwar rund um die Uhr.
Damit eignet sich MDR besonders für den Mittelstand. Dieser hadert laut einer im Juni 2020 erhobenen Umfrage von Deloitte Consulting mit seiner Cybersicherheit. So gaben 61 Prozent der IT-Verantwortlichen in mittelständischen Unternehmen an, dass sie die größte Herausforderung in der frühzeitigen Erkennung von Cyber-Angriffen sehen. Dieses Ergebnis ist in Anbetracht des zunehmenden Fachkräftemangels und des im Vergleich zu Konzernen engeren Security-Budges nicht überraschend. Umso wichtiger ist es, dass mittelständische Unternehmen ihre knappen Budgets so einplanen, dass der Schutz des Unternehmensnetzwerks gewährleistet werden kann. Denn je schneller ein Angriff erkannt wird, desto schneller kann dieser behoben werden und desto geringer fallen die Schäden aus. Und genau an diesem Punkt kommt MDR ins Spiel. Die Lösung ist ideal für jedes Unternehmen, dem es an internen Ressourcen und Spezialwissen mangelt, das aber die Sicherheitslücken bei der Erkennung und Überwachung von Bedrohungen schließen möchte. Dabei ist es nicht nötig, in ein eigenes Security Operations Center (SOC) zu investieren. Gartner ist überzeugt davon, dass die Nachfrage nach MDR-Modellen auch weiter steigen wird. Das Analystenhaus geht gar davon aus, dass die Hälfte aller Unternehmen bis 2025 MDR-Services für Threat Monitoring, Detection und Response nutzen werden.
Um ein Unternehmensnetzwerk abzusichern und Cyberkriminalität Einhalt zu gebieten, sollten IT-Spezialisten sich demnach für eine Strategie des Umdenkens entscheiden. Insbesondere im Hinblick auf Homeoffice-Strukturen, die auch nach der Pandemie Bestand haben werden. Hinzu kommen Entwicklungen wie Cloud und Mobile Computing sowie IoT, die der Netzwerksicherheit zunehmend komplexere Anforderungen gegenüberstellen. Sicherheitskonzepte wie SASE und MDR versprechen vor diesem Hintergrund Abhilfe.
Silvan Tschopp, Leiter Product Marketing Team von Open Systems