„Die E-Mail-Ketten werden von E-Mail-Clients auf zuvor infizierten Hosts abgerufen. In der E-Mail befindet sich ein passwortgeschützter Zip-Anhang, der ein malwareverseuchtes Dokument enthält, beispielsweise eine Microsoft-Office-Datei“, so Schrenk und erklärt, wie die Schadsoftware auf den Computer eines Opfers gelangt: „Der Benutzer wird im Text der E-Mail über das Passwort für den Zip-Anhang informiert. Öffnet er das Dokument, das in Form von Makros mit Malware infiziert ist, infiziert dies das System des Opfers mit der Malware.“ Bisher nutzte Shathak verschiedene Malware-Familien, wie zum Beispiel IcedID, Valak und Ursnif (Gozi/ISFB).
Shathak, das zu Anfang vornehmlich auf englischsprachige Opfer abzielte, hat bereits Opfer in Deutschland, Italien und Japan gefunden. Auch die Verbreitungsmethode der Schadsoftware hat sich weiterentwickelt: Zu Anfang setzte die E-Mail-Angriffskampagne auf mehrere Malware-Familien. Vermehrt sind nun Fälle zu beobachten, in denen häufig IcedID als Schadsoftware dient. Dabei handele es sich um einen sehr leistungsfähigen Trojaner, der ursprünglich auf die Erbeutung von Banking-Informationen eingesetzt wurde, sich aber nun vielseitig für andere Angriffe einsetzen lässt, so die PSW Group weiter.
„Shathak ist besonders schwer erkennbar und wandelt sich sehr schnell. Dadurch ist es sehr schwer, gefälschte E-Mails zu erkennen“, warnt Patrycja Schrenk und rät zur äußersten Vorsicht in der E-Mail-Kommunikation: „Eine gesunde Skepsis kann vor hohem Schaden und einer Infektion bewahren. Wer sich nicht sicher ist, ob eine E-Mail vertrauenswürdig ist, sollte sich nicht scheuen, beim Absender anzurufen, um sich über die Korrektheit der E-Mail vergewissern“, rät sie.
Grundsätzlich gilt beim Umgang mit Shathak jedoch auch: Eine angemessene Spam-Filterung, ordnungsgemäße Systemadministration und aktuelle Windows-Hosts sorgen für ein deutlich geringeres Infektionsrisiko.