Bei all den zur Verfügung stehenden Sicherheitsmaßnahmen geht es aber auch darum, die Wünsche der Mitarbeiter zu berücksichtigen und für eine hohe Usability zu sorgen. Denn werden die Mitarbeiter zu sehr gegängelt, sorgt das für Frust bei der Nutzung der mobilen Geräte und dazu, dass ihr Einsatz dann nach Möglichkeit vermieden wird – die Produktivität leidet.
»In der Regel geht eine Erhöhung der Sicherheit zu Lasten der Usability und Transparenz«, hat etwa Check Points Bernd Ullritz beobachtet. Notwendig seien daher Lösungen mit einer »kaum spürbaren Einflussnahme« auf den Anwender, eine offene Kommunikation und die schrittweise Anhebung des Sicherheitsniveaus. IBMs Michael Thomas Geiger fasst den Interessenskonflikt so zusammen: »Bei der Verwendung mobiler Endgeräte im Unternehmen gilt es, den Mitarbeitern möglichst viel Freiraum für private Umgebungen zu schaffen, gleichzeitig muss die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien permanent gewährleistet sein.« Eine Trennung von privaten und geschäftlichen Inhalten ist seiner Meinung nach Pflicht.
IDC-Experte Schulte konstatiert bereits eine Bewusstseinsänderung bei den Unternehmen: Diese würden häufig einen pragmatischen Ansatz wählen und vor allem die Nutzungsszenarien absichern, die sich ohnehin nicht verhindern lassen. Und dabei dürfen sie auf das Verständnis ihrer Mitarbeiter zählen, denn in der Praxis zeige sich, »dass Endnutzer durchaus bereit sind, ein bestimmtes Maß an Kontrolle über ihre mobilen Geräte abzugeben, um mehr Flexibilität, Effizienz und Produktivität zu gewinnen«, wie Sascha Pfeiffer von Sophos erklärt.
Wie sehr die Mitarbeiter zur mobilen Sicherheit beitragen wollen, zeigt sich auch daran, dass in der IDC-Umfrage mehr als die Hälfte für Schulungen plädiert und mehr als ein Drittel sich eine Richtlinie zur sicheren Nutzung von Mobilgeräten wünscht. In den Unternehmen scheint das auch angekommen zu sein, denn laut den Fachbereichsverantwortlichen gab es in 75 Prozent der Firmen in den letzten zwölf Monaten eine oder mehrere Einweisungen für die Mitarbeiter. Nur 25 Prozent haben darauf verzichtet.
Interessant dabei: IT-Verantwortliche sehen die Nutzer weiter als größtes Hemmnis für die Verbesserung der mobilen Sicherheit, weil deren Fehlverhalten schwer zu minimieren sei. Als weitere Hürden werden das komplexe Mobile Security Management, nicht ausgereifte Produkte und Technologien sowie das Fehlen von Komplettlösungen genannt. Zumindest letzteres versuchen aber viele Hersteller zu adressieren. »Die Verwaltung mobiler Geräte, Malware-Schutz und Verschlüsselung gehören zusammen. Das ist eine Einheit, die sich nicht trennen lässt«, so Pfeiffer.