Im Test: Veeam Backup for Azure

Backup-Lösung für Cloud-VMs

25. Februar 2025, 8:00 Uhr | Autor: Christoph Lange | Redaktion: Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Scheduler für automatische Backups und Snapshots

Veeam
Die integrierten Assistenten vereinfachen die Ersteinrichtung von Veeam Backup for Azure.
© Christoph Lange

Anschließend konfigurierten wir den Backup-Scheduler, der steuert, wie häufig Veeam die Snapshots und Backups erstellt. Für den Test richteten wir ein tägliches Backup jeden Abend um 20 Uhr ein und legten fest, dass alle sechs Stunden ein neuer Snapshot der VM erstellt werden soll. Für die Backups wählten wir eine Retention Time von sieben Tagen. Die Snapshots limitierten wir auf zwölf Versionen. Zum Abschluss der Scheduler-Konfiguration zeigt der Assistent an, welche Azure-Storage-Kosten mit den gewählten Aufbewahrungsfristen für die Backups voraussichtlich anfallen werden. In unserem Fall lagen die monatlichen Kosten für die Backup-Daten bei rund acht Euro.

Mit Veeam Backup for Azure lassen sich zusätzlich zu den Backup-Jobs auch nachgelagerte Archivierungsvorgänge einrichten, die die Backup-Daten in ein eigenes Archiv-Repository kopieren. Zudem unterstützt die Appliance zum Schutz vor Ransomware unveränderliche Immutable Backups, für die ein speziell konfigurierter Azure-Storage-Account mit aktivierter Immutable-Option nötig ist.

Nachdem wir die Backup-Policy für die zwei Cloud-VMs erstellt hatten, starteten wir das erste Backup manuell. Sowohl der Snapshot- als auch der Backup-Job wurden von der Veeam-Appliance erfolgreich ausgeführt. Die Snapshots haben pro VM ungefähr eine Minute benötigt, die Backups waren nach knapp fünf Minuten abgeschlossen. Auch alle weiteren Snapshot- und Backup-Sicherungen wurden während des gesamten Testzeitraums automatisch zuverlässig erstellt.

Zuverlässige Wiederherstellung von Daten, Disks und VMs

Für den Test der Wiederherstellungsfunktionen führten wir zum einen Restores von einzelnen Dateien und Verzeichnissen durch. Zum anderen stellten wir virtuelle Disks und komplette VMs aus dem Backup wieder her. Mit dem Assistenten für das File Level Recovery lassen sich die Daten entweder direkt auf den Rechner herunterladen, auf dem die Veeam-Konsole geöffnet ist, oder direkt in die betroffene VM zurückschreiben.

Wir wählten im ersten Schritt den Download auf einen Management-Rechner. Zunächst markierten wir im Menüpunkt Protected Data die VM, von der wir Daten aus dem Backup zurückholen wollten, und klickten auf die Restore-Schaltfläche für File Recovery. Im Assistenten wählten wir als Restore Point das drei Tage zurückliegende Backup. Veeam mountet das angeforderte Backup auf der Appliance und zeigt in der Konsole die URL an, unter der sich die darin enthaltenen Dateien in einem File-Explorer-Fenster auswählen lassen.

Wir markierten mehrere Dateien und Verzeichnisse und starteten den Restore-Vorgang. Veeam fasste die angeforderten Dateien zu einem ZIP-Verzeichnis zusammen und lud es in den Download-Ordner unseres Management-Rechners herunter. Die ZIP-Datei kopierten wir per RDP-Zwischenablage direkt auf die Azure-VM wo wir die Dateien dann entpackten.

Im zweiten Schritt testeten wir die Rücksicherung direkt in die VM. Der Systemverwalter gibt dabei an, ob die Dateien an ihren ursprünglichen Ort oder in ein Restore-Verzeichnis zurückgeschrieben werden sollen. Auch diese Rücksicherung verlief erfolgreich. Den aktuellen Status aller Backup- und Restore-Vorgänge zeigt Veeam im Menü Session Log an. Falls eine zuvor gestartete Aktion hier nicht angezeigt wird, kann es sein, dass im Ansichtsfilter die Task-Kategorie wie zum Beispiel File Level Recovery noch hinzugefügt werden muss.

Um die Wiederherstellung einer virtuellen Daten-Disk zu testen, formatierten wir in der W2025-VM das Datenlaufwerk neu und änderten das Volume-Label von Data01 auf Newdisk. Dann wählten wir in der Veeam-Konsole im Menü Protected Data diese VM aus und klickten im Restore-Dialog auf den Button Disk Restore. Wichtig ist hierbei, dass im Disk-Restore-Assistenten die OS-Disk für die Windows-Partition zur Exclusion-Liste hinzugefügt wird, damit Veeam nur die Datenpartition aus dem Backup zurücksichert.

Der Systemverwalter hat die Möglichkeit, die Disk am selben Ort wiederherzustellen, wodurch die ursprüngliche Disk überschrieben wird. Er kann sie aber auch in eine andere VM-Instanz zurücksichern. Im Test ersetzten wir die von uns manipulierte Original-Disk mit der im Backup gespeicherten Disk und konnten auf diese Weise die von uns vorher durch das Formatieren gelöschten Dateien erfolgreich wiederherstellen.

Als letzten Restore-Test führten wir ein VM-Recovery durch und stellten die W2022-VM aus dem drei Tage zuvor erstellten Backup wieder her. Im Assistenten kann der Systemverwalter wählen, ob die alte VM durch den Restore ersetzt oder an einer anderen Stelle wiederhergestellt werden soll. Der VM-Restore dauerte gut eine halbe Stunde, und wir konnten uns anschließend per RDP wieder an dem Windows-Server anmelden. Da Veeam für den Restore in Azure eine neue VM anlegen musste, bekam diese eine neue öffentliche IP-Adresse, die wir uns aus dem Azure-Portal kopierten. Dass die VM tatsächlich auf den Stand von vor drei Tagen zurückgesetzt worden war, konnten wir im Windows System Log verifizieren, das eine Lücke von drei Tagen aufwies.

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