Zweistelliger Gewinnsprung
Bechtle zeigt sich krisenfest
Weder Lockdown noch klamme Kunden oder mangelnde Hardwareverfügbarkeit konnten Bechtle 2020 bremsen. Umsatz und Ertrag legten weiter zu.
Systemhaus-Riese Bechtle hat 2020 nach vorläufigen Zahlen mit einem Umsatzplus von über acht Prozent auf 5,82 Milliarden Euro gesteigert. Die Erlöse basieren hauptsächlich auf organischem Wachstum. Vor allem im traditionell starken Schlussquartal für Systemhäuser hat Bechtle um elf Prozent zugelegt. Im vierten Quartal kletterte der Umsatz in der E-Commerce-Sparte um sieben, im Bereich IT-Systemhaus und Managed Services sogar um 13 Prozent. »Die Wachstumsdynamik hat damit gegenüber den vorausgegangenen Quartalen spürbar zugelegt«, teilt Bechtle mit. Den Xetra-Handel eröffnet die Bechtle-Aktie heute Morgen dennoch mit einem Abschlag von rund 0,9 Prozent.
Auch der Konzerngewinn des mit 75 IT-Systemhäusern in DACH und in 14 europäischen Ländern präsenten IT-Commerce-Anbieters größten Systemhauses in Deutschland legte zu. Das Ergebnis vor Steuern kletterte um 14 Prozent auf rund 270 Millionen Euro, die Ebt-Marge gibt Bechtle vorläufig mit 4,6 Prozent an.
Bechtle profitiert vom Trend zu Homeoffice in der Corona-Krise. Kunden fragen mehr Hardware an, Probleme mit Verfügbarkeit, die andere Systemhäuser spüren, geht an Bechtle vorbei. Die Neckarsulmer lassen aufgrund ihrer Größe keinen Zweifel, wer von Lieferanten zuerst bedient werden soll. »Wir haben ein Standing, wo sich Partner schon drei Mal gut überlegen, eine Bechtle nicht zu beliefern«, sagte CEO Thomas Olemotz schon im Mai vergangenen Jahres im Interview mit ICT CHANNEL.
Gestern hatte auch Wettbewerber Cancom gute Zahlen für 2020 gemeldet. Wie Bechtle haben auch die Münchner im Schlussquartal 2020 exakt das gleiche Wachstum von elf Prozent hingelegt.
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