Hinzu kommt, dass 52 Prozent der Befragten über fehlendes Schnittstellen-Know-how berichten. Es herrscht die Meinung vor, dass bei der Nutzung von Cloud-Diensten und -Plattformen die Ansteuerung über herstellerspezifische Schnittstellen erfolgt, die untereinander nicht kompatibel sind. Die Anwenderunternehmen befürchten daher eine feste Bindung an den jeweiligen Cloud-Anbieter, die einen Wechsel teuer macht. Seitdem Cloud Computing jedoch als strategische Option in vielen Unternehmen Einzug hält, nehmen nach Einschätzung von Techconsult auch Bestrebungen der Cloud-Anbieter zu, sich bei den Schnittstellen auf Standards zu einigen. Interoperabilität bei Cloud-Services könnte isolierte Systemwelten aufs Abstellgleis schieben. Einheitliche Interfaces und dazugehörige Adapter würden ein einfaches Verschieben eines Services zwischen verschiedenen öffentlichen und privaten Clouds ermöglichen. Zusätzlich sorgen der Idee nach Abstraktionsebenen dafür, dass Applikationen und Hardware voneinander getrennt werden und Cloud Services sich von der IT-Infrastruktur abkoppeln lassen. Um Wissenslücken bei den Anwenderunternehmen zu schließen, sollten Cloud-Anbieter solche Standards in ihren Offerten herausstellen, empfiehlt Schulze.
Einen weiteren Hemmschuh stellt das Thema Sicherheit dar, das in jüngster Vergangenheit durch die aufgedeckten massiven Spionageaktivitäten amerikanischer und britischer Geheimdienste im Internet wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt. 45 Prozent der Befragten gaben an, keine oder kaum Kompetenz bei IT-Sicherheit zu besitzen. Im Verhältnis zum Vergleichsquartal ist ein Zuwachs von 15 Prozent zu verzeichnen. »Hier zeigt sich der Anspruch der mittelständischen Unternehmen, Cloud-Modelle in die Unternehmensnetze einbinden zu wollen«, interpretiert Schulze. Sicherheitsbedenken treiben besonders Unternehmen um, die sich intensiv mit Public-Cloud-Angeboten beschäftigen.