Bei Business-Apps geht es jedenfalls um wirtschaftliche Interessen. Auch große Softwarehersteller wie SAP haben inzwischen eigene Apps im Portfolio. Einer Umfrage zufolge, die die Marktforschungsfirma IDC im Sommer 2013 bei Unternehmen in Deutschland durchgeführt hat, arbeiten heute 57 Prozent der Angestellten auch mobil. Die Anzahl mobiler Applikationen steigt. Die IT-Verantwortlichen planen, die Zahl der durchschnittlich bereitgestellten Apps in diesem Jahr von 10 auf 17 zu erhöhen.
56 Prozent der befragten Entscheider in Fachbereichen stellen eine normale Anfrage an die IT-Abteilung, wenn sie eine App wollen. 51 Prozent beziehen sie aus einem internen AppStore, 41 Prozent aus einem öffentlichen und 36 Prozent aus einem von Partnern oder Dienstleistern betriebenen. 46 Prozent verwenden bei der Bereitstellung einer App ein Werkzeug der Kategorie Mobile Device Management. 20 Prozent beziehen einen großen und 24 Prozent einen kleinen Teil der Anwendungen als Service aus der Cloud – Tendenz steigend.
Die Einsatzzwecke von Apps in den Unternehmen sind vielfältig. Die Integration mit Backend-Anwendungen gehört bei den Projekten wesentlich dazu. Die kleinen Anwendungsprogramme können Kundenkontakte ebenso unterstützen wie die Produktivität der Angestellten innerhalb einer Firma erhöhen. Für die kleineren Displays muss man sich genau überlegen, was ein Anwendungsprogramm leisten soll.
Das Münchner Start-up Weptun beispielsweise entwickelt Apps für iOS, Android und Blackberry – sowohl mit den nativen Werkzeugen als auch mit einem eigenen Tool. Bei hybriden Entwicklungen werden Web-Elemente wie HTLM 5 verwendet. »Es gibt eine ganze Bandbreite von Ansätzen«, weiß Dominik Ueblacker, der bei Weptun als Geschäftsführer die Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortet.
»Im letzten halben Jahr ist das App-Geschäft seriöser geworden«, sagt der Marktkenner. Die Unternehmen wollen Apps, um greifbaren wirtschaftlichen Nutzen damit zu erreichen: »Immer öfter werden Vertriebsmitarbeiter mit Tablets ausgestattet.« Teilweise kommen größere Unternehmen bereits mit fertigen Konzepten auf Weptun zu. Die Unternehmen überlegen sich gezielt, was sie brauchen und wollen. Der bloße Hype und der Wunsch, auch irgendeine App zu haben, schwinden. Es geht nun oft darum, Zeit zu sparen oder Arbeitsabläufe zu verbessern. »Der Return on Invest ist den Firmen wichtig«, resümiert Ueblacker.
Auch Guido Hannich, Leiter Marketing und Produktmanagement bei dem Kölner App-Entwicklungshaus Glanzkinder, erwartet mehr seriöse Business-Projekte. Den Spruch »Wir hätten da gern mal eine App« hofft er, heuer jedenfalls nicht mehr so oft zu hören wie in der Vergangenheit.